„Ein bedeutendes Investment“
Warum der 1. FC Köln so viel Geld in neue Spieler steckte
07.09.2025 – 15:12 UhrLesedauer: 3 Min.
Lukas Berg (r.) und Thomas Kessler (Archibvild): Berg ist seit diesem Sommer der Technische Direktor des 1. FC Köln. (Quelle: IMAGO/Herbert Bucco/imago)
Der 1. FC Köln hat in diesem Transfersommer 30 Spieler transferiert. Ein riesiger Umbruch, den der Technische Direktor der Geißböcke nun erklärte.
Der 1. FC Köln hat seinen Kader runderneuert. Nur knapp die Hälfte der FC-Profis, mit denen der FC in der 2. Bundesliga den Aufstieg geschafft hatte, ist überhaupt noch da. Insgesamt 13 Neuzugängen stehen in diesem Sommer 17 Abgänge gegenüber. Warum war ein solch radikaler Einschnitt überhaupt nötig?
Für Lukas Berg, seit diesem Sommer als Technischer Direktor neben Sportchef Thomas Kessler in der sportlichen Leitung, kam der Umbruch nicht überraschend. Die Gründe: Der FC war 2024 mit praktisch demselben Kader abgestiegen, mit dem dann zwar der Aufstieg gelang; doch durch die Transfersperre hatten die Geißböcke kein frisches Blut hinzunehmen können.
Daher machten die insgesamt 30 Transfers aus Bergs Sicht den Transfersommer zu „einem sehr geschäftigen, aber im Umfang auch notwendigen. Wir wollten eine Bundesliga-Mannschaft formen, die von jetzt auf gleich das Niveau mitgehen kann“, sagte Berg dem „Geissblog“. „Dafür mussten wir alle Mannschaftsteile stabilisieren und festigen, dabei Qualität hinzugewinnen, ohne uns bestimmte Positionen perspektivisch zu verbauen.“
Der FC war zuletzt zu diversen Leihgeschäften gezwungen, um eigene oder gerade erst verpflichtete Talente bei anderen Clubs zu parken und ihnen dort Spielpraxis zu geben. Dies setzten Berg und Kessler auch in diesem Sommer wieder fort. Doch sobald diese Spieler, vor allem Elias Bakatukanda und Jaka Cuber Potocnik, wieder zurück sind, sollen sie ihren festen Platz im Profikader bekommen. Dafür müssen diese Plätze aber auch verfügbar sein.
Im Zentrum stand jedoch, die Kaderqualität in der Spitze sofort anzuheben. So kamen erfahrene Bundesliga-Spieler wie Marius Bülter und Jakub Kaminski, aber auch Top-Talente wie der 21-jährige Rav van den Berg, für den die Geißböcke den drittteuersten Deal der Vereinsgeschichte möglich machten. „Bei den Summen, die in diesem Sommer bewegt wurden, fällt dieser Transfer fast schon verschwindend gering aus“, sagte Berg zwar zunächst mit einem Lächeln, um dann aber zu erklären: „Natürlich ist die Transfersumme für uns ein bedeutendes Investment, das wir nicht nur als Wette getätigt haben, sondern weil der Transfer für uns sportlich maximal wichtig ist.“
Van den Berg (kam für acht Millionen Euro plus Boni aus England) ist ebenso wie Isak Johannesson (kam für fünf Millionen Euro aus Düsseldorf) eine Soforthilfe, jedoch mit der Perspektive, dass schon bald deutlich höhere Angebote für die beiden noch jungen Spieler ins Haus flattern könnten. Das gilt auch für Said El Mala, den man bereits im vergangenen Sommer verpflichtete und nun als U21-Nationalspieler mit seinem ersten Bundesliga-Tor gegen Freiburg ins Schaufenster stellen kann.