Zwei Mannschaften, die dringend Punkte brauchen, im direkten Duell in der Daikin Handball-Bundesliga. Und doch wird das Spiel leider zur Nebensache.

Bei der Partie zwischen dem SC DHfK Leipzig und der HSG Wetzlar kommt es zu einer minutenlangen Unterbrechung. Neben dem Spielfeld gibt es einen medizinischen Notfall.

Weil es sich um jemanden aus dem direkten Umfeld der Gastgeber handelt, entschließt sich Leipzig-Geschäftsführer Karsten Günther dazu, um eine Spielunterbrechung zu bitten.

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Foto: BILD

Es steht 16:15 für Gastgeber Leipzig, 38:28 Minuten sind gespielt, Wetzlars Ahouansou zieht zum Tor der Leipziger. Das Spiel wird wegen eines Fouls unterbrochen, aber nicht wieder angepfiffen. Stattdessen kommen am Zeitnehmer-Tisch Trainer und Offizielle zusammen.

HSG-Coach Momir Ilic, sein Sportdirektor Jasmin Camdzic sowie Leipzigs Assistenztrainer Milos Putera lassen sich von Jörg Mahlich, der die Spielaufsicht hat, erklären, was los ist. Auch DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther kommt dazu.

Handball: Leipzig verliert nach Unterbrechungs-Schock gegen Wetzlar

Dann kommt die Durchsage übers Hallen-Mikro: Das Spiel wird erstmal für zehn Minuten unterbrochen wegen eines medizinischen Notfalls, in dem ein Angehöriger eines Leipzig-Mitarbeiters betroffen ist.

Karsten Günther kommt ans Dyn-Mikro zu Karsten Petrzika, erklärt den Zuschauern bei Dyn, WELT TV und SPORTBILD.de: „Es gibt einen medizinischen Notfall, der einen Angehörigen von unseren Mitarbeitern betrifft und deswegen ist hier gerade niemand so richtig in der Lage, sich aufs Spielgeschehen zu konzentrieren. Deshalb haben wir gesagt, wir unterbrechen die Partie.“

Günther fährt sichtlich mitgenommen fort: „Ich hoffe, dass wir in zehn Minuten weiter sind und schon Entwarnung geben können, dann können wir auch weiterspielen. Wenn nicht, dann werden wir hier kein volles Handballspiel erleben können. Es tut mir sehr leid, aber da geht die medizinische Geschichte einfach vor.“

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Der Geschäftsführer selbst hatte für die Unterbrechung gesorgt: „Ich bin zu Jörg (Mahlich, d. Red.) gegangen und habe ihn gebeten, das Ding zu unterbrechen, weil meine Mannschaft rings ums Spielfeld sich nicht voll auf das einbringen kann, weil einfach Betroffenheit da ist. Ich weiß es nicht, es kann auch sein, dass das für uns eine Strafe nach sich bringt, aber das ist jetzt erstmal egal.“

Zum Glück kommt dann aber tatsächlich die Entwarnung über den Hallensprecher: „So, liebe Handballfreunde, ich freue mich, euch mitteilen zu dürfen, dass es dem Patienten einigermaßen gut geht, stabilisiert wird, ins Krankenhaus gebracht wird.“

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Quelle: DYN07.09.2025

In der Halle brandet Applaus auf, die Partie wird beim Stand von 16:15 nach gut 16 Minuten Pause fortgesetzt.

Wetzlar entscheidet das Spiel am Ende für sich, gewinnt mit 25:24 und feiert einen gelungenen Start mit 3:3 Punkten nach Spielen gegen Flensburg, Kiel und Leipzig. Die Gastgeber legen dagegen mit 0:6 Zählern einen kapitalen Fehlstart hin.