Das Formel-1-Rennen in Monza war mit Blick auf den WM-Kampf zwischen Oscar Piastri und Lando Norris bis kurz vor Schluss ereignisarm. Dann sorgte ein verpatzter Boxenstopp des Briten plötzlich für eine unerwartete Rennsituation, die das Team mit einer klaren Ansage entschärfte. Zu Recht, wie Andrea Stella im Anschluss betonte. 

46 Runden lang sah in Monza alles danach aus, als würde Lando Norris als Zweiter ins Ziel kommen und Oscar Piastri im Kampf um die WM wenigstens ein paar Pünktchen abnehmen. Doch dann patzte die Boxen-Crew beim Stopp des Briten böse. Piastri, der eine Runde vorher reingeholt worden war, zog vorbei. 

Weil das Team Norris vorher zusicherte, dass es keinen Undercut von Piastri geben würde, wurde der WM-Führende zurückgepfiffen. Der Australier gehorchte und ließ seinen Teamkollegen vorbei. Zwar beschwerte er sich via Funk und raunte, eine derartige Panne gehöre zum Racing dazu, doch das letzte Wort kam von der Boxenmauer.

McLaren-Boss: Teamorder in Monza war „fair“

Teamchef Andrea Stella ist überzeugt, dass das Team mit der klaren Order alles richtig gemacht hat. „Die Entscheidung, die wir heute getroffen haben, hat nichts mit dem zu tun, was in den Niederlanden passiert ist“, sagte Stella mit dem Verweis auf Norris‘ Ausfall in Zandvoort. 

Man habe Piastri mit der klaren Absicht eine Runde früher reingeholt, die Positionen durch einen Undercut nicht zu tauschen. „Leider wurde das durch einen langsamen Boxen-Stopp beeinflusst.“

Letztlich sei es „nur fair“ gewesen, Norris wieder vorbeizuwinken. „Und ich bin mir sicher, dass Oscar gut damit leben kann. Er war schon während des Rennens einverstanden. Wir haben damit erneut gezeigt, welche Werte und Prinzipien wir bei McLaren vertreten.“

„Wenn ihr unbedingt wollt, …“

In der Tat zeigte Piastri nach seiner ersten Reaktion Verständnis für die Teamorder. Der Australier sagte am Funk: „Wenn ihr unbedingt wollt, dass ich es mache, dann mache ich es.“

Für den WM-Führenden ist die Niederlage im Duell gegen Norris punktetechnisch verkraftbar. In der Fahrerwertung hat der Australier noch immer einen Vorsprung von 31 Zählern.