Jens Harzer (Foto: Sepp Dreissinger)
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Duisburg. Jens Harzer liest dazu Textinterventionen von Katja Petrowskaja, welche die großen Themen dieser Oper – Mut, Hoffnung und Freiheit – erzählerisch erweitern.

Zur Eröffnung der neuen Spielzeit und in Koproduktion mit den Duisburger Philharmonikern präsen­tiert die Deutsche Oper am Rhein Ludwig van Beethovens einzige Oper Fidelio in konzertanter Aufführung in der Duisburger Philharmonie Mercatorhalle. Der Premiere am Mittwoch, 10. September 2025, um 19.30 Uhr folgen vier weitere Aufführungen am 11. und 20. September sowie am 3. und 24. Oktober. Die beiden ersten Vorstel­lungen finden im Rahmen der Philharmonischen Konzerte der Duisburger Philharmoniker statt.

Vitali Alekseenok, der Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein, bringt Beethovens Plädoyer für Freiheit, Mut und Menschenrechte alternierend mit Kapellmeister Harry Ogg und hervorragenden Solist*innen zum Klingen: Jacquelyn Wagner (Leonore), John Matthew Myers (Florestan), Simon Neal (Don Pizzaro), Hans-Peter König (Rocco) und Lavinia Dames / Anna Sophia Theil (Marzelline) gestalten die großen Partien neben weiteren Ensemble­mitgliedern und dem Chor der Deutschen Oper am Rhein.

Erzählt wird die Geschichte des willkürlich inhaftierten Florestan, dessen liebende Frau sich trotz aller Gefahr als Mann verkleidet, um ihren Gatten in der Rolle des ‚Fidelio‘ aus dem Kerker zu befreien. Auf dem Weg aus der Gefangenschaft in eine utopisch scheinende Freiheit sprengt die treibende Kraft der Musik formale Grenzen und nimmt im großen Chorfinale oratorienhafte Ausmaße an.

Die Aufführungen der Freiheitsoper in der Duisburger Mercatorhalle werden durch eigens verfasste Text­interventionen der ukraninisch-deutschen Schrift­­stellerin Katja Petrows­kaja erzählerisch erweitert. Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin lässt ihre Interventionen um die großen Themen in Beethovens Oper kreisen.  Konkrete Schicksale und Erinnerungen erweitern die Handlung um zeitgenössische und historische Perspektiven auf Freiheit, Hoffnung und Krieg.

Gelesen werden die Texte von Jens Harzer: Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler ist einer der prägendsten Künstler seiner Generation und seit 2019 Träger des Iffland-Rings; die bedeutende Auszeichnung für deutschsprachige Bühnenkünstler wurde ihm testamentarisch vom vorherigen Preisträger Bruno Ganz vermacht. Nach langjährigen Engagements an führenden Theatern wie den Münchner Kammerspielen und dem Thalia Theater Hamburg ist Jens Harzer seit Beginn der Spielzeit Mitglied des Berliner Ensembles.

Überschrieben mit dem Fidelio-Zitat „Der Menschheit Stimme“ widmet sich ein großes Laienchor-Projekt des UFOs, der mobilen Spielstätte der Deutschen Oper am Rhein, auf dem Platz vor dem Theater dem Thema Menschenrechte. Bis zur Aufführung am 20. September, 17 Uhr, spannt sich so ein großer Klangbogen vom Opernplatz bis zur Philharmonie Mercatorhalle.