Ein Autofahrer hat am Sonntagvormittag an der Grenze von Berlin und Brandenburg einen Radfahrer totgefahren und mehrere Menschen verletzt. Das teilte die Berliner Polizei mit.
Den Angaben zufolge handelte es sich um zwei Unfälle, die sich kurz nacheinander gegen 11 Uhr ereigneten – zuerst in Lichterfelde, dann in Teltow im Landkreis Potsdam-Mittelmark, nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, soll der 27-Jährige am Steuer des Wagens mit einem 43-jährigen Beifahrer unterwegs gewesen sein.
Nach Angaben des Beifahrers soll der Fahrer diesem kurz vor dem ersten Unfall eine Fingerkuppe abgebissen haben. Dabei kam der Wagen von der Fahrbahn ab und prallte an einer Einmündung auf der Lichterfelder Allee, Ecke Holtheimer Weg gegen ein Fußgängerschutzgitter, an dem sich ein Mann und eine Frau befanden.
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Beide Opfer kamen nach Polizeiangaben mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser und mussten operiert werden. Auch der Beifahrer, der an der Unfallstelle ausgestiegen war, kam in ein Krankenhaus und wurde dort operiert.
Der Autofahrer flüchtete dann in Richtung Berliner Stadtgrenze, wo er an der Lichterfelder Allee, Ecke Paul-Gerhard-Straße erneut von der Fahrbahn abkam und auf dem bei Ausflüglern beliebten Mauerweg einen Radfahrer umfuhr. Rettungskräfte leiteten vor Ort Reanimationsmaßnahmen ein, der Radfahrer verstarb jedoch noch an der Unfallstelle.
Ebenfalls von dem Unfall auf Brandenburger Seite betroffen war ein 54-jähriger Mann. Dieser wich dem auf ihn zufahrenden Auto in letzter Sekunde aus und zog sich dabei oberflächliche Verletzungen zu.
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Nach dem Unfall kam der Pkw der Wagen in einer Baustelle zum Stehen. Der Fahrer flüchtete zu Fuß, konnte jedoch nach Zeugenhinweisen in der Nähe festgenommen werden. Er befindet sich in einem Polizeigewahrsam in Brandenburg und hat sich nach aktuellem Stand noch nicht zu den Unfällen geäußert.
Wie es zu der Unfallfahrt kam und ob der Mann womöglich berauscht fuhr, soll nun untersucht werden. Am Nachmittag inspizierte ein Gutachter den Unfallort. Das Unfallauto wurde auf einen Abschlepper geladen. Erkenntnisse über eine medizinische oder psychische Beeinträchtigung des 27-Jährigen liegen laut Berliner Polizei nicht vor. (mit dpa)