Ein Balkonkraftwerk in Hamburg.

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Stand: 08.09.2025 14:31 Uhr

Hamburg unterstützt einkommensschwache Haushalte bei der Anschaffung von Balkonkraftwerken. Zusammen mit der Caritas will die Umweltbehörde einen Großteil der Anschaffungskosten übernehmen.

Ab Oktober könnten entsprechende Anträge gestellt werden, sagte Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Montag. Berechtigt sei, wer Leistungen wie etwa Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld oder BAföG empfängt. Stromspar-Berater und -Beraterinnen der Caritas würden die Antragstellerinnen und -steller besuchen und die baulichen Gegebenheiten klären.

Stadt will bis zu 500 Euro übernehmen

Bis zu 90 Prozent der Kosten für ein Photovoltaik-Modul sollen übernommen werden. Durch die Förderung könnten die Haushalte bis zu 500 Euro der Gesamtkosten sparen. „Mit der Balkonkraftwerk-Förderung vereinen wir nicht nur soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz und Energieeffizienz. Wir tragen auch dazu bei, dass einkommensschwache Haushalte Energiekosten sparen und so auch etwas für ihr Portemonnaie tun können“, sagte Fegebank. Für das Förderprogramm sollen bis Ende Juli 2027 rund 580.000 Euro zur Verfügung stehen.

CDU: „Vorschlag kommt von uns“

Die CDU-Fraktion begrüßte die Förderung, beanspruchte das Vorhaben aber für sich. Ihr umweltpolitischer Sprecher Sandro Kappe erinnerte daran, dass ein entsprechender Antrag der CDU vor zwei Jahren noch vom damaligen Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) abgelehnt worden sei – mit dem Hinweis, dass Balkonkraftwerke nicht teuer seien.

WWF: Hamburg bei Energiewende auf letztem Platz

Unterdessen wurde bekannt, dass der Umweltverband WWF in einem Bundesländer-Vergleich Hamburg bei der Umsetzung der Energiewende auf dem letzten Platz sieht. Die Hansestadt überzeuge im Bundesvergleich zwar mit guten Werten bei Verkehr und Mobilität. Im Wärme- und Gebäudebereich nehme die Stadt im Ländervergleich aber den letzten Platz ein. Auch bei den erneuerbaren Energien vergebe Hamburg laut WWF Potenziale. 

Solarmodule eines Balkonkraftwerke an einem Mehrfamilienhaus.

Der Betrieb von Balkonkraftwerken wird mit dem Solarpaket I einfacher. Einige Länder und Kommunen gewähren zudem Zuschüsse.

Ein Balkonkraftwerk hängt an einem Balkon

Mit Balkonkraftwerken lässt sich ein Teil des eigenen Stromverbrauch selbst produzieren. Und immer neue Produkte versprechen bessere Leistung. Der Markt ist in Bewegung – mit neuen gesetzlichen Regeln. Von Jörn Kersten.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 08.09.2025 | 13:00 Uhr