Stand: 08.09.2025 18:59 Uhr
Ein Team des Angelverbandes Niedersachsen (AVN) untersucht an vielen Stellen des Mittellandkanals die Fischbestände. Es ist die größte Befischungsaktion, die der Verband je durchgeführt hat.
Elektrofischerei vom Schlauchboot aus: Die Experten nutzen einen brummenden Generator und eine Elektrode, um das Wasser unter Strom zu setzen und die Fische kurz zu betäuben. Die Biologen holen die Fische mit dem Kescher an Bord. Im Behälter sind die Tiere schon wieder wach. Die Elektrofischerei sei sehr schonend und wirkungsvoll, so Biologe Matthias Emmerich vom AVN.
Die glitschige Zählaktion beginnt
Beim Wiegen ist Geduld gefragt, bis die Fische kurz still liegen.
Am Ufer des Kanals wird ein Tapaziertisch aufgebaut. Dort werden die Fische bestimmt, gemessen und gewogen. Schwierig ist das Messen und Wiegen der Aale. Die glitschigen Tiere flutschen den Biologen manchmal aus den Händen. Insgesamt geht am Montag aber alles glatt.
Zufriedenheit bei den Angel-Experten
Im Mittellandkanal zwischen Calberlah (Landkreis Gifhorn) und Sülfeld (Stadt Wolfsburg) finden die Experten viele Fischarten. Das sei positiv. In dem Schongebiet mit vielen Unterwasserpflanzen und überhängenden Bäumen zählt das AVN-Team viele Rotaugen, Flussbarsche, Aale und sogar Garnelen. Etwas unschön sei die hohe Anzahl der nicht heimischen Grundeln. Doch die bekomme man nicht mehr aus dem System, sagt Matthias Emmerich. Alle gefangenen Tiere seien gesund, das Wasser habe eine gute Qualität, die Aktion bei Calberlah sei ein Erfolg. Die Fische werden zurück ins Wasser gelassen und für das Biologen-Team geht es weiter an die nächsten Stelle.
Brutal und umweltschädlich, sagen die Kritiker. Effizient und umweltschonend, sagen die Befürworter. Das Europaparlament entscheidet heute, ob das Elektrofischen EU-weit freigegeben wird. Von Karin Bensch.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Funkbilder – der Tag | 08.09.2025 | 16:00 Uhr