Ein New Yorker Gericht hat eine Millionenstrafe gegen US-Präsident Donald Trump wegen Verleumdung einer Autorin bestätigt. Trump muss rund 83 Millionen Dollar (gut 70 Millionen Euro) an die Kolumnistin E. Jean Carroll zahlen, wie das US-Berufungsgericht für den zweiten Bezirk entschied. Die hohe Summe sei „angesichts der außergewöhnlichen und ungeheuerlichen Tatsachen dieses Falls angemessen“.
Ein Geschworenengericht hatte Trump im Januar 2024 zu dem Schadenersatz verurteilt, weil er Carroll nach Missbrauchsvorwürfen jahrelang öffentlich verunglimpft hatte. Er beschimpfte Carroll als „Verrückte“ und warf ihr vor, zu lügen. Zudem versuchte er ihre Angaben mit der Bemerkung unglaubwürdig zu machen, sie sei „nicht sein Typ“.
Im Berufungsverfahren berief sich Trump dann unter anderem auf eine Entscheidung des Supreme Courts, wonach US-Präsidenten weitgehende Immunität für Handlungen im
Amt genießen. Das Gericht lehnte diese Argumentation jedoch einstimmig
ab.
Vorangegangenes Urteil wurde ebenfalls vom Berufungsgericht bestätigt
In einem ersten Prozess war Trump bereits 2023 wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin
zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld
verurteilt worden. Dieses Urteil war im Juni dieses Jahres vom selben New Yorker Berufungsgericht ebenfalls bestätigt worden.
Carroll wirft Trump vor, sie 1996 im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf
Goodman in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Ihren Vorwurf
machte die langjährige Kolumnistin des Magazins Elle erstmals 2019 während Trumps erster Amtszeit öffentlich.