Hamburg – Gerhard Delling ist seit 2021 offiziell mit Steakhaus-Erbin Christina Block liiert –und aktuell mit ihr angeklagt. Der bekannte Sport-Moderator soll in die Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin verwickelt gewesen sein.
Vor Gericht wies der 66-Jährige seine Beteiligung zurück. Er habe Christina Block im Kampf um die Kinder nur Mut gemacht. Jetzt kam raus: Am 13. Oktober 2023, nur wenige Wochen vor der Entführung der Block-Kinder in der Silvesternacht, sollte im Verlag „Langen-Müller“ ein Roman Dellings erscheinen, der laut Beschreibung des Autors fiktiv sei, aber doch Parallelen zu dem aufweist, was wenig später Realität wurde. Titel des Buchs: „Allein im Kampf um meine Kinder – Entführung, Entfremdung, Systemversagen“.
Für das Buch gab es bereits ein Cover, ein Preis (22 Euro) stand fest, der Verlag machte Werbung dafür – und zog das Werk dann kurz vor Erscheinen zurück!
Stephan Hensel (re.) ist der Ex-Mann von Christina Block und Vater ihrer Kinder
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Nach BILD-Informationen zog der Geschäftsführer des Verlages, Michael Fleissner, das Buch aufgrund juristischer Risiken zurück, nachdem sich Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (51) beschwert hatte. Auf Nachfrage ließ Fleissner ausrichten, dass er keine Stellung dazu nehmen wolle, verwies auf „interne Verlagsangelegenheiten“.
„Das könnt ihr doch nicht machen!“
Hensel, der Vater der Block-Kinder, bestätigte hingegen gegenüber BILD: „Ja, ich habe in einer Zeitung Werbung für das Buch gesehen und daraufhin Kontakt zum Verlag aufgenommen: ‚Das könnt ihr doch nicht machen!‘ Und ich habe eindringlich auf unsere Persönlichkeitsrechte hingewiesen.“ So sei nach längerem Hin und Her das Delling-Buch schließlich nicht erschienen.
TV-Star Gerhard Delling ist auch Autor mehrerer Bücher
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Parallelen zum Fall Block sind offensichtlich
Tatsächlich heißt es in der Beschreibung des Romans: „Delling erzählt in diesem teilweise auf Recherchen und wahren Begebenheiten beruhenden Roman von dem nervenaufreibenden Kampf einer Mutter, deren Ex-Mann die gemeinsamen Kinder zu entfremden versucht. Entgegen aller geltenden Beschlüsse und aufgrund einer abstrusen EU-Sonderregelung gelingt es dem Vater, zwei der drei Kinder mehr als ein Jahr der Mutter vorzuenthalten. Das Leben aller Beteiligten ändert sich dramatisch, von einer Minute auf die andere.“
Die Parallelen zum wahren Block-Drama sind offensichtlich. Stephan Hensel hatte die gemeinsamen Kinder Klara und Theodor 2021 nach einem Wochenende widerrechtlich nicht zur Mutter zurückgebracht.
„Alle waren auch Feuer und Flamme für das Buch“
„Tatsächlich war das Buch fertig und quasi schon in der Werbung“, sagt Gerhard Delling. „Dann ist Herr Hensel darauf aufmerksam geworden und wie so oft hat er mit Klagen gedroht, wenn das Buch erscheinen sollte.“ Und weiter: „Ich habe dann gemeinsam mit dem Verlag einen Medienanwalt eingeschaltet, der von Änderungen sprach, die im Falle einer juristischen Auseinandersetzung vielleicht hier und da vorgenommen werden müssten. Ich wollte dennoch, dass das Buch erscheint. Alle waren auch Feuer und Flamme für das Buch. Doch am Ende hat der Verlagschef entschieden und das Buch gestoppt. Ich habe mir die Rechte zurückgeholt.“
Delling stehe weiter zum Inhalt: „Es ist ein fiktiver Roman. Aber ich weiche nicht aus. Es geht zum Beispiel um das heikle Thema Selbstjustiz, ja oder nein? Die Antwort gebe ich klar: Nein.“
Eines ist Gerhard Delling, der selbst dreifacher Vater ist, besonders wichtig: „Ich habe das Buch nicht für mich geschrieben, sondern für die Tausenden Kinder und Elternteile, denen jedes Jahr in Deutschland Ähnliches passiert.“