Die städtische Kita Kantstraße in Willich hat ihr 50-jähriges Bestehen mit einem kleinen Fest gefeiert. Leiterin Gabriela Braun ließ die fünf Jahrzehnte zunächst im Schnelldurchgang Revue passieren. „Wir waren die erste Kita in der Stadt mit einer Ganztagsbetreuung“, sagte die Leiterin.

Gabriela Braun selbst, eine Ur-Willicherin, hatte zum Kindergartenjahr 1978/1979 an der Jubiläumskita angefangen. „Die Flexibilität war damals gering“, erinnerte sie sich und nannte ein Beispiel: „Im Herbst wurde über Äpfel gesprochen, und das Jahr für Jahr.“ Kinder seien nicht eingebunden worden. Heute sehe das anders aus. Von Anfang an war die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund an der Kita Kantstraße hoch. „Wir standen immer wieder vor neuen Herausforderungen“, sagte die 63-Jährige. Eine der Herausforderungen war 2008 die erstmalige Aufnahme von Kindern unter drei Jahren.

Zur kulturellen Vielfalt waren schon sehr früh Inklusion und Integration ein Thema. Später wurde aus der Kita Kantstraße dann im Verbund mit anderen Kindertagesstätten ein Familienzentrum. Seit 2010 werden auch Kinder unter zwei und unter drei Jahren aufgenommen. Auch die Jahre 2013 bis zur der baulichen Erweiterung 2020 waren eine Herausforderung, denn sieben Jahre lang war die sechste Gruppe auf dem Areal der Gesamtschule gegenüber untergebracht. Zeitgleich zum Anbau erfolgte ein Umbau, und auch das Außengelände wurde aufgewertet.

Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) fiel auf, dass die Leiterin bereits 43 Jahre an der Kantstraße arbeitet. „Das ist für mich ein Zeichen, dass sie mit sehr viel Herzblut dabei ist“, sagte er. Braun sagte, sie freue sich immer, wenn ehemalige Kita-Kinder heute ihren eigenen Nachwuchs an der Kantstraße anmelden – wohl ein Zeichen dafür, dass es den Eltern damals gut gefallen haben muss. Die Leiterin zeigte sich erleichtert, dass zum gerade begonnenen Kindergartenjahr wieder die vollen Betreuungszeiten gelten, nachdem die Stundenzahl zwei Jahre lang wegen mangelnden Personals hatte reduziert werden müssen.