Russland hatte die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mit so vielen Raketen und Drohnen angegriffen wie noch nie seit Kriegsbeginn vor mehr als dreieinhalb Jahren. Der Regierungssitz in Kiew war dabei in Brand geraten. Landesweit wurden mehrere Menschen getötet und verletzt.
Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Katarina Mathernova, sagte nach einem Besuch des beschädigten Gebäudes am Montag, die Rakete sei nicht vollständig detoniert – nur deswegen sei das mehrstöckige Gebäude nicht dem Erdboden gleichgemacht worden. Dem Chef des ukrainischen Rettungsdiensts, Andrij Danyk, zufolge verursachte der Angriff Schäden auf einem Gebiet von 800 bis 900 Quadratmetern.
Die USA stellen neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht. US-Finanzminister Scott Bessent schreibt auf der Online-Plattform X, im Rahmen der Strategie zur Unterstützung von Friedensverhandlungen von US-Präsident Donald Trump lägen alle Optionen auf dem Tisch. „Wir sind bereit, starke Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen, aber unsere europäischen Partner müssen sich uns dabei voll anschließen, damit dies erfolgreich ist“, erklärt Bessent nach einem Treffen mit dem EU-Sanktionsbeauftragten David O’Sullivan. Der EU-Kommission zufolge berät O’Sullivan derzeit mit einem Expertenteam in Washington über weitere Sanktionen gegen Russland.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will der Ukraine zur Drohnenabwehr sein neues Luftverteidigungssystem Skyranger liefern. Ein entsprechender Vertrag werde am Mittwoch auf der Verteidigungsmesse DSEI in London unterzeichnet, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem ZDF-Magazin „Wiso“. „In diesem Jahr werden die ersten noch geliefert.“ Nach Angaben des Magazins handelt es sich um ein Geschäft in dreistelliger Millionenhöhe.
Skyranger ist ein mobiles Flugabwehrsystem, welches auf Fahrzeuge montiert werden kann. „Jedes dieser Systeme kann vier mal vier Kilometer abdecken, um komplett drohnenfrei zu sein“, erklärte Papperger.
Die Ukraine wird von Russland derzeit mit schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn attackiert. Mit Hunderten gleichzeitig angreifender Drohnen gelingt es den Russen dabei immer wieder, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine kommen am Dienstag die Verteidigungsminister von rund 50 Ländern zu Beratungen zusammen (16.15 Uhr MESZ). Das Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) findet unter Schirmherrschaft von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seinem britischen Kollegen John Healey im hybriden Format in London statt. Pistorius wird persönlich in die britische Hauptstadt reisen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur AFP.
Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird vor Ort an den Gesprächen teilnehmen, wie die Nato mitteilte. Es wird davon ausgegangen, dass US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sich per Video dem Treffen zuschalten wird. Bei dem Treffen im sogenannten Ramstein-Format geht es um die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland.