Folgen der Insolvenz
DRK Braunschweig-Salzgitter schließt zwei Einrichtungen
09.09.2025 – 10:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Schriftzug des Deutschen Roten Kreuzes (Symbolbild): Der DRK-Kreisverband Braunschweig-Salzgitter ist insolvent. (Quelle: IMAGO/Dirk Sattler/imago)
Die Insolvenz hinterlässt Spuren. Im Zuge der laufenden Sanierung stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der Region Braunschweig zwei defizitäre Einrichtungen ein.
Die ersten Konsequenzen aus der Insolvenz des DRK-Kreisverbands Braunschweig-Salzgitter sind sichtbar: Zwei Betreuungseinrichtungen müssen in den kommenden Wochen schließen. Betroffen sind die Sozialstation am Queckenberg in Braunschweig sowie die Tagespflege in Salzgitter-Gebhardshagen. Betriebsrat und Mitarbeiter wurden informiert, ein Sozialplan ist vereinbart, heißt es in einer Pressemitteilung des DRK.
Das DRK spricht im Zusammenhang der Schließungen von einem „bedauerlichen, aber unumgänglichen“ Schritt. Der unterstützende Rechtsanwalt Florian Harig erklärt: „Die beiden Betreuungseinrichtungen waren im Betrieb stark defizitär und es konnte keine tragfähige Lösung für die Zukunft gestaltet werden. Um die Sanierung der gesamten Gruppe nicht zu gefährden, mussten wir diesen Schritt gehen.“
Das Amtsgericht Braunschweig hat außerdem am 1. September das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Zur Sachwalterin wurde Rechtsanwältin Stefanie Zulauf bestellt. Der Vorstand Nico Seefeldt Kazazi wird weiter von externen Sanierungsexperten begleitet.
Seit dem Insolvenzantrag Mitte Juni arbeitet die DRK-Gruppe eigenen Angaben zufolge an einem umfassenden Sanierungskonzept. Der Geschäftsbetrieb in den übrigen Einrichtungen konnte bislang ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Auch der Verkauf einer Immobilie in der Steinbrecherstraße, in der bis 2024 ein Pflegeheim untergebracht war, gilt als wichtiger Fortschritt.
Teil des Konzepts ist zudem die Eingliederung der Sozialstation Salzgitter in den Kreisverband. Vorstand Seefeldt Kazazi betont, dass die übrigen Einrichtungen auf einem stabilen Kurs seien. Mit Eröffnung des Eigenverwaltungsverfahrens übernimmt der Kreisverband auch wieder die Gehaltszahlungen.
„Wir haben noch ein Stück Weg vor uns bis zur Verabschiedung des Sanierungsplans, aber wir konnten bereits große Fortschritte erreichen“, erklärte Sanierungsexperte Silvio Höfer.