Oktoberfest-Wucher
Tausende Euro für Wiesn-Tische – Wirte greifen durch
09.09.2025 – 15:04 UhrLesedauer: 1 Min.
Besucher im Wiesn-Festzelt (Archivbild): Seit 2023 dürfen nicht genutzte Reservierungen nur noch zum Originalpreis weiterverkauft werden. (Quelle: imago stock&people/imago)
Tausende Euro für eine Reservierung – und am Ende kein Einlass? Stadt und Wirte gehen jetzt gegen den Graumarkt beim Tischverkauf vor.
Die Landeshauptstadt München und die Wiesnwirte haben Maßnahmen gegen den Schwarzmarkt für Oktoberfest-Tische ergriffen. Auf Online-Portalen wurden Reservierungen für mehrere tausend Euro angeboten, obwohl diese nicht übertragbar sind.
Wiesnchef Christian Scharpf sagte am Dienstag in der „Rathaus Umschau“: „Solche Praktiken schaden nicht nur dem Ansehen des gesamten Festes, sondern untergraben auch die Bemühungen, die jährlichen Kostensteigerungen für die Gäste möglichst verträglich zu gestalten.“
Auch Wirtesprecher Peter Inselkammer warnte eindringlich: „Zuerst zahlt man Wucherpreise und dann steht man mit leeren Händen da, weil das zum Totalverlust der Reservierung führt.“ Die Wirte wollen illegale Angebote künftig mithilfe von Kanzleien und speziellen Web-Crawlern aufspüren.
Laut Festwirt Christian Schottenhamel sollen Anbieter nicht nur abgemahnt werden, sondern auch mit empfindlichen Gebühren und Strafen rechnen. Zudem sollen Reservierungen bei Stichproben ungültig werden, wenn Name und Gast nicht übereinstimmen.
Sicher buchen können Wiesn-Besucher über das Portal Oktoberfest-Booking.com. Dort dürfen seit 2023 nicht genutzte Reservierungen nur zum Originalpreis weitergegeben werden. Inzwischen nutzen 21 gastronomische Mittel- und Großbetriebe das System.
Die Stadt warnte außerdem, dass der Kauf über Drittanbieter nicht nur überhöhte Kosten verursachen könne, sondern auch das Risiko berge, vor verschlossenen Zelttüren zu stehen.
Bereits vergangene Woche hatte die Verbraucherzentrale vor unseriösen Angeboten rund um Tisch-Reservierungen und Trachten gewarnt. Hier lesen Sie mehr.