Wegen russischem „Sapad“-Manöver
Polen schließt Grenze zu Belarus
09.09.2025 – 16:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Polnischer Soldat an der Grenze zu Belarus (Archivbild): Ab Mitternacht am Donnerstag soll niemand mehr über die Grenze nach Polen gelangen. (Quelle: Andrzej Iwanczuk/imago-images-bilder)
Ab Freitag halten Russland und Belarus das gemeinsame Manöver „Sapad 2025“ ab. Im Vorfeld ergreifen Nachbarstaaten Maßnahmen zum Schutz. Die Lage ist angespannt.
Polen schließt ab Donnerstag seine Grenze zum östlichen Nachbarn Belarus. Das erklärte Ministerpräsident Donald Tusk am Dienstag. Die Schließung soll ab Mitternacht erfolgen. Wann die Grenze wieder geöffnet werden soll, ist derzeit nicht bekannt.
Die polnische Regierung begründet die Maßnahme mit dem anstehenden russisch-belarussischen Militärmanöver „Sapad 2025“. Die Übung beginne am Freitag „sehr nah an der polnischen Grenze“ und sei aus militärischer Perspektive „sehr aggressiv“, so Tusk.
„Aus Gründen der nationalen Sicherheit werden wir daher im Zusammenhang mit den ‚Sapad‘-Manövern am Donnerstag um Mitternacht die Grenze zu Belarus einschließlich der Eisenbahnübergänge schließen“, erklärte der Ministerpräsident. „Wir haben es mit einer zunehmenden Anzahl von Provokationen verschiedener Art sowohl aus Belarus als auch aus Russland zu tun.“
Tusks Angaben zufolge sei eines der Ziele der Manöver in diesem Jahr, einen Angriff auf die sogenannte Suwałki-Lücke zu simulieren. Dabei handelt es sich um einen rund 100 Kilometer schmalen Landstreifen, der zwischen der russischen Exklave Kalinigrad und dem belarussischen Staatsgebiet verläuft. Es ist die einzige Landverbindung von Polen und Litauen.
Nicht nur Polen ergreift angesichts dessen Maßnahmen, sondern auch Litauen reagiert auf „Sapad 2025“. Man werde die Schutzmaßnahme zu Belarus und Russland verstärken, teilte der Grenzschutz des baltischen Landes mit, ohne weitere Details zu nennen.
Die Militärübung „Sapad 2025“ findet vom 12. bis zum 16. September statt. Russische Staatsmedien hatten berichtet, dass ursprünglich rund 13.000 Soldaten an den Manövern teilnehmen sollten. Die endgültige Zahl für die Machtdemonstration nahe der westlichen Grenze von Belarus zu Nato- und EU-Mitgliedstaaten wurde noch nicht bekanntgegeben. Angesichts dieser Unklarheiten beobachten westliche Experten und Militärs die Übung mit Argwohn.
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