Bereits im Mai hatte die Enni einen Teil des Wassers im Königsee ausgetauscht. Der Grund damals: ein ungewöhnlich starkes Algenwachstum. Nur so sei der See gut durch die Sommermonate gekommen, heißt es. Nach der Moerser Kirmes steht nun das alljährliche Großreinemachen an.

Die Aktion im Herzen der Moerser Innenstadt findet diesmal ab dem 15. September und so erneut nach der Brut- und Setzzeit statt. Dann beginnen Mitarbeiter aus dem Grünflächenbereich der Enni Stadt & Service im Auftrag der Stadt den künstlich angelegten Teich trockenzulegen. Als Erstes wird das Wasser dafür abgepumpt.

„Es dauert dann einen Tag, bis das Becken leergelaufen ist“, sagt Teamleiterin Marlene Karmann, deren Kollegen das Becken danach vom Unrat, auch des Volksfestes, befreien und den zurückgebliebenen Schlamm mit Besen und Schneeschiebern zusammenkehren.

Wie üblich nimmt ein Fachunternehmen den Schlamm dann mit einem speziellen Sauger auf und pumpt ihn in ein Spül- und Saugfahrzeug. Schon mittwochs soll das Becken gereinigt sein, das dann bis zum Wochenende wieder mit rund 2500 Kubikmetern Grundwasser befüllt wird.

Marlene Karmann ist bei der Aktion wichtig, dass die dort siedelnden Enten keinen Schaden nehmen. Aus Vorjahren weiß sie aber, dass sich die quakenden See-Bewohner von der Aktion kaum beeindrucken lassen und mit ihrem halbwüchsigen Nachwuchs für die Dauer der Arbeiten ein paar Meter weiter in den ruhigen Bereich des benachbarten Grabens des Moersbaches umsiedeln. „Die Enten kehren nach der Reinigungsaktion schnell wieder in den mit frischem Wasser gefüllten Königssee zurück“, sagt Karmann.

Grundsätzlich gilt: Da das Gewässer stehend ist, sollten Menschen die Enten danach nicht aus falsch verstandener Tierliebe wieder füttern. „Der Königsee ist sensibel und die Wasserqualität kann ansonsten schnell leiden, da ein Großteil der Nahrung nicht im Entenbauch landet, sondern im Wasser verbleibt. „Das sorgt hier für ein starkes Algenwachstum“, sagt die Expertin. So sei es in Vorjahren mit heißen, sonnenreichen Sommern vorgekommen, dass das Gewässer umkippte. Essensreste sollten Bürger daher nie in den See werfen, sondern Abfälle in den rund um den See verteilten Papierkörben entsorgen. „So kann jeder seinen Teil zu einem intakten Königsee und einem schönen Stadtbild beitragen“, sagt Karmann.