Cappuccino- statt Bierplauze!Macht Kaffee einen dicken Bauch?Happy woman drinking cappuccino in coffee shop model released property released, EIF03210

Für viele läuft ohne Kaffee nichts. Doch vor allem Kaffeespezialitäten können auf die die Hüften schlagen.

IMAGO / Westend619. September 2025 um 18:59 Uhr

Cappuccino, Latte macchiato oder Milchkaffee: Ohne Kaffee läuft bei vielen nichts.
Die leckeren Kaffeespezialitäten machen aber nicht nur wach, sondern auch dick. Zumindest dann, wenn wir sie übermäßig konsumieren. Wir verraten euch, worauf ihr achten solltet.

Was Kaffee so gesund macht

Ob zum Frühstück, im Büro oder zur Bekämpfung des Nachmittagstiefs: Allein im Jahr 2022 hat jeder Deutsche im Durchschnitt knapp 170 Liter des Wachmachers getrunken. Das entspricht rund 3,5 Tassen pro Tag. Doch ist das überhaupt gesund?

Grundsätzlich gilt: Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag gelten als unbedenklich für gesunde Menschen. Bekanntester Inhaltsstoff des Kaffees ist wohl das Koffein. Es stimuliert das zentrale Nervensystem, erhöht unseren Blutdruck und Puls. Das erklärt die aufputschende und anregende Wirkung des Kaffees. Außerdem regt Koffein die Verdauung an und pusht den Stoffwechsel. Außerdem verringert es das Risiko für Demenz und Depressionen. In einer Auswertung von 30 Studien aus aller Welt konnte zudem nachgewiesen werden, dass sich das Risiko für Typ-2-Diabetes mit jeder Tasse Kaffee, die man täglich trinkt, um sechs Prozent verringert. Somit lässt sich auf diese Weise das Risiko insgesamt um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Kaffee punktet zudem mit einem hohen Gehalt an Polyphenolen, die zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen zählen. Sie wirken antioxidativ und machen freie Radikale, die durch UV-Strahlung, beim Sport oder auch durchs Rauchen entstehen, unschädlich. Auf diese Weise beugen sie Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall vor. Daneben enthält Kaffee vergleichsweise viel Magnesium. Dieses fördert nicht nur den Muskelstoffwechsel, sondern sorgt auch für starke Nerven.

Lese-Tipp: Achtung, bloß nicht direkt nach dem Aufstehen! Wann ist die beste Tageszeit für eine Tasse Kaffee?

Warum es nicht mehr als drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sein sollten

Neben den vielen positiven Effekten kann Kaffee bei höherem Konsum auch negative Wirkungen auf die Gesundheit haben. Koffein fördert die Ausscheidung von Calcium und begünstigt somit den Knochenabbau. Menschen mit Osteoporose (Knochenschwund) sollten daher nicht mehr als drei bis vier Tassen Kaffee trinken.

Da Koffein auch den Cholesterin- und Homocysteinspiegel im Blut ansteigen lässt, sollten Menschen mit erhöhten Blutfetten Kaffee nur in Maßen trinken. Das gilt auch für Menschen, die an Magenproblemen oder unter Sodbrennen leiden. Die enthaltenen Bitterstoffe können den Magen nämlich zusätzlich reizen.

Aber auch Schwangere sollten laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) maximal 200 Milligramm Koffein am Tag aufnehmen. Diese Menge entspricht in etwa zwei Tassen Filterkaffee. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte in der Schwangerschaft komplett auf Kaffee verzichten oder die koffeinfreie Variante wählen. Denn eine regelmäßig zu hohe Koffeinzufuhr kann das Geburtsgewicht des Kindes verringern.

Lese-Tipp: Kaffee richtig zubereiten: Das sind die häufigsten Fehler

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Jetzt ist eure Meinung gefragtWarum zu viel Kaffee einen dicken Bauch macht

Doch nicht nur aus gesundheitlichen Gründen solltet ihr Kaffee in Maßen genießen. Denn der Milchkaffee zum Frühstück, der White Flat nach dem Mittagessen und Latte Macchiato am Nachmittag können nicht nur krank, sondern auch dick machen. Zumindest dann, wenn ihr sie falsch zubereitet.

Während schwarzer Kaffee null Kalorien enthält, verwandeln Milch, Zucker und diverse Sirupe das beliebte Getränk nämlich im Handumdrehen in eine wahre Kalorienbombe. So enthält ein Glas (300 Milliliter) Latte macchiato mit Vollmilch etwa 200 Kilokalorien. Wer dann noch Zucker oder Sirup in seinen Latte kippt, ist mit einem Glas schnell bei 250 Kilokalorien. Das entspricht der Kalorienmenge einer halben Tafel Schokolade.

Fatal: Die meisten zählen die Kalorien, die sie in Form von Getränken aufnehmen, gar nicht in ihre Kalorienbilanz mit ein. Das erklärt, warum nicht nur das Feierabendbier Übergewicht fördert, sondern auch der Kaffee zwischendurch. Denn davon trinken die meisten im Alltag mehr – und das in der Regel jeden Tag.

Lese-Tipp: Das große Kaffee-ABC: So punkten wir selbst beim Italiener

Im Video: Morgens Energydrink statt Kaffee? Was ein Arzt dazu sagtWorauf ihr bei der Zubereitung von Kaffeespezialitäten achten solltet

Ihr befürchtet, euren Kaffee in Zukunft schwarz trinken zu müssen? Keine Sorge! Mit diesen Zubereitungs-Tipps macht ihr aus euren Lieblings-Kaffeespezialitäten echte Leichtgewichte:

  • Wenn ihr nicht auf Milch im Kaffee verzichten möchtet, solltet ihr anstelle von Vollmilch fettarme Milch verwenden. Diese enthält nur 48 statt 68 Kilokalorien. Dadurch spart ihr bei einem großen Glas Latte macchiato beispielsweise ganze 60 Kilokalorien ein.

  • Auch pflanzliche Milchalternativen wie Hafer-, Kokos- oder Mandeldrink haben mit etwa 20-40 Kilokalorien pro 100 Milliliter deutlich weniger Kalorien als Vollmilch, die pro 100 Milliliter etwa 68 Kilokalorien enthält. Weiterer Vorteil: Die pflanzlichen Drinks sind zudem laktose- und glukosefrei.

  • Wer seinen Kaffee mit Zucker trinkt, fügt ihm mit jedem Teelöffel etwa 16 Kilokalorien zu. Ein kalorienfreie und noch dazu gesunde Alternative: Süßt euren Kaffee doch mit einer Prise Zimt.

  • Wer sich für einen Cappuccino anstelle des Latte macchiato entscheidet, spart dadurch bei der gleichen Menge über 30 Kilokalorien ein. Denn während der Latte zu je einem Drittel aus Milch, Milchschaum und Espresso besteht, enthält der Cappuccino je zur Hälfte Espresso und Milchschaum.

  • Je mehr Espresso euer bevorzugtes Kaffeegetränk enthält, desto mehr Wasser solltet ihr dazu trinken. Positiver Zusatzeffekt: Wasser stabilisiert euren Kreislauf genau so effektiv wie Kaffee.

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