Partnerland beim Alsdorfer Europafest vom 19. bis 21. September ist diesem Jahr Rumänien. Nach 18 Jahren steht Rumänien somit nochmal als inhaltlicher Aufhänger im Fokus des dreitägigen Treibens. „Ich muss zugeben, dass dies auch ein kleiner Wunsch von mir im letzten Jahr meiner Amtszeit war“, sagt Noch-Bürgermeister Alfred Sonders (SPD), der mit einer Rumänin verheiratet ist,.
Regelmäßig bereist Sonders die Heimat seiner Gattin Claudia, und er kann Rumänien „auch als Reiseland wärmstens empfehlen“. Den Werbeblock für Rumänien wird während des Europafestes vor allem die Folkloregruppe „Dor Romanesc“ prägen, die sich an allen drei Tagen in die Herzen der Besucher tanzen und musizieren will.
Typische Landeskost wie Sarmale (gefüllte Kohlrouladen), Mici (eine Spezialität für osteuropäische Grillwürstchen-Kenner) oder Süßes a la Cozonac werden neben anderen Leckereien in Alsdorf aufgetischt.
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Unter anderem geschieht dies in der Stadthallen-Gastronomie. Gleich nebenan ist bekanntlich die Bücherei beheimatet, die sich traditionell am Festreigen beteiligt: mit einer Ausstellungseröffnung am Freitag (18.30 Uhr), Büchertisch und Frühstück am Samstag (10 Uhr) plus Bücherflohmarkt am Samstag und Sonntag. Selbstverständlich alles mit besonderer rumänischer Note. Erstmal gilt es jedoch für Alfred Sonders, zum Finale seiner Amtszeit einen trockenen Fassanstich zur Eröffnung der an vielen Stellen terminbedingt neu zusammengesetzten Kirmes auf dem Annaplatz am Freitag, 19. September, um 17 Uhr hinzukriegen.
Die Gäste aus und um Bistritz wird Alfred Sonders auf Rumänisch begrüßen. „Mein Rumänisch ist fließend, aber ich spreche nur Bistritzer Platt“, ist der scheidende Verwaltungschef offenbar schon in bester Europafest-Stimmung.
Finanziell ist das Europafest ohne großzügige Unterstützung von Sponsoren nicht mehr zu stemmen. Doch dieses Event und der Weihnachtsmarkt an der Burg seien im Jahreskalender gesetzt und längst so etwas wie Markenzeichen der Stadt, die jedoch nicht nur finanziell fordernd seien, sondern zudem personell.
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Da in diesem Jahr noch ein „einmaliges Ereignis wie die Weltmeisterschaft im Duathlon“ auf die Beine gestellt wurde, hat Alsdorf bewusst auf das Feiern eines Jubiläums verzichtet. Die Erinnerung an die Verleihung der Stadtrechte vor 75 Jahren fließt deshalb ebenso in das Programm des freitäglichen Festabends in der Stadthalle ein (Beginn: 19.30 Uhr) wie Reminiszenzen anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft mit Hennigsdorf. Neben dem Profi-Ensemble „Dor Romanesc“ sorgt dabei die Prinzengarde Alsdorf für Stimmung.
Ein Wiedersehen mit der rumänischen Folkloregruppe gibt es für den einen oder anderen am Samstag, 20. September, an gleicher Stelle um 15 Uhr beim Seniorennachmittag. Ein Klassiker wegen des gut zweistündigen Programms, zu dem gegen einen Obolus Kaffee und Kuchen gereicht werden.
Andere Zielgruppen gilt es ab 18 Uhr auf dem benachbarten Denkmalplatz bei der Dreiklang-Party unter freiem Himmel zu erfreuen. Die Lokalmatadoren „MC Gimpels“, „Moneyshop“ und „Sex Piemels“ wollen sich entsprechend ins Zeug legen.
Kracher des Abends, und das darf wörtlich genommen werden, dürfte das über dem Annapark in Szene gesetzte Feuerwerk werden, das von Daniel Gaida geplant wird. Musik und Tanz spielen hierbei eine Rolle. Zu viel soll an dieser Stelle jedoch nicht verraten werden.
Los geht es um 22 Uhr. Wer zuvor erfolgreich an der Verlosung von Gondelplätzen teilnimmt, kann das Spektakel aus exponierter Kirmeslage beobachten. Der Erlös dieser Aktion kommt Eschweiler Heimkindern zugute, die so am Sonntag einen schönen Tag auf der Kirmes erleben können.
Wichtig ist Gaida auch, dass die „Marke Europafest“ spannend bleibt und künftig noch mehr Anlass für auswärtige Gäste wird, vor Ort zu schauen, was dieses Festäng an Attraktionen aufbietet. Grund für die einwöchige Verschiebung ist die Kommunalwahl, die innerhalb der Stadtverwaltung so enorme Ressourcen binde, dass die Änderung auf der einen Seite zwar Entlastung bedeute, aber für manchen Stamm-Schausteller mit fixem Jahresplan nicht mehr passte.
Die gefundenen Alternativen seien jedoch mehr als das und hätten das Potenzial, auch künftige Europafeste nochmal deutlich aufzuwerten. Einen weiteren „Europafest-Booster“ verspricht sich Bürgermeister Alfred Sonders künftig von innerstädtischen Großprojekten im Bereich des Zentralparkplatztes. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
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Am Sonntag, 21. September, an dem die Geschäfte öffnen dürfen, spielt erstmal andere Musik beim „Umzug mit Folklore“, der ab 11 Uhr loszieht. Zu den 35 Teilnehmergruppen zählen tatsächlich viele Musikgruppen – nicht zuletzt aus der Partnerstadt Brunssum, die in diesem Unterhaltungs-Segment traditionell stark vertreten ist.
Zugorganisator Stefan Heffels, der auch die mitveranstaltende Aktionsgemeinschaft Stadtmarketing Alsdorf (ASA) anführt, sorgt unter Mithilfe von Daniel Gaida darüber hinaus am Wochenende für eine attraktive Spaß- und Gourmetmeile in der Innenstadt – nicht zuletzt in der Bahnhofstraße.
Wahlkampf wird übrigens auf dem Europafest-Gelände nach dem 14. September nicht geführt, verspricht Stefan Heffels und macht den Parteien und Kandidaten im Falle einer Stichwahl am 28. September damit klar, dass entsprechende Anfragen zwecklos wären.