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Noch nie war die IAA so chinesisch wie 2025. Mehr als 100 Unternehmen aus dem Reich der Mitte, davon 30 Automarken, haben die Messe in München zur Bühne ihrer Europa-Strategie gemacht – mit imposanten Ständen, gewagten Konzepten und einer Präsenz, die einige etablierte Hersteller blass aussehen lässt.

Avatr, Forthing und XPeng haben größere Stände auf dem Summit als so manche deutsche Hersteller. Auch auf dem Open Space geben sie sich die Ehre mit großen Auftritten in beiden Messebereichen. Ein kostspieliger Luxus, den sich viele etablierte Hersteller nicht erlauben. Porsche, Audi, Hyundai, Kia und viele weitere verzichten auf einen Auftritt im Fachbesucher-Bereich.

„Neue Mobilität“ ist der Slogan des Verkehrsministeriums. Umgeben von chinesischen Herstellern wirkt das ziemlich passend.

„Neue Mobilität“ ist der Slogan des Verkehrsministeriums. Umgeben von chinesischen Herstellern wirkt das ziemlich passend.

Foto: AUTO BILD

Verkehrsministerium „umzingelt“ von Chinesen

Der Königsplatz in München wird zum Sinnbild für die asiatische Präsenz: Das Verkehrsministerium umzingelt von Avatr, Togg (Türkei) und Changan. Gegenüber feiern Omoda und Hongqi ihr Europadebüt. Man hört mehr Chinesisch als Englisch, selbst auf offiziellen Pressekonferenzen – von Deutsch ganz zu schweigen. BYD darf natürlich auch nicht fehlen, man gönnt sich im Open Space direkt zwei Stände: Einen auf dem Königsplatz, einen in der Ludwigstraße, direkt gegenüber von VW.

Die Botschaft ist klar: Die Chinesen forcieren die Expansion nach Europa. Der chinesische Markt, für viele ein wichtiger Wachstumsmarkt, ist weitgehend gesättigt. Die Verkaufszahlen schwächeln. Mit der E-Mobilität bietet der Markt in Europa neue Chancen. Denn Studien zeigen klar: Wer ein E-Auto kaufen will, denkt häufiger über einen Markenwechsel nach. Und ein Markt von zuletzt über 10,6 Millionen Autos allein 2024 ist zu groß, um ihn zu ignorieren.

Die neue Marke Aito bringt gleich drei Modelle für den deutschen Markt mit zur Messe – alle mit Range Extender.

Die neue Marke Aito bringt gleich drei Modelle für den deutschen Markt mit zur Messe – alle mit Range Extender

Foto: AUTO BILD

Dass die E-Auto-Verkäufe in Europa eher schleppend anlaufen, schreckt die Hersteller nicht ab. Im Gegenteil: Sie drängen pompös und aggressiv auf den Markt. Viele haben mittlerweile Plug-in-Hybride oder Modelle mit Range Extender (kleine Verbrennungsmotoren, die den Akku während der Fahrt nachladen) im Angebot, um auch E-Auto-Skeptiker zu überzeugen.

Die Frage ist nicht, wer kommt, sondern wer bleibt

Ein großer Aufschlag also für die neuen Player aus dem Reich der Mitte. Doch was man aus den letzten Jahren bereits gelernt hat: Viele neue Hersteller machen große Ankündigungen, unterstützt von riesigen Marketingbudgets, und verschwinden dann schnell und leise wieder von der Bildfläche. Beste Beispiele: Aiways oder der missglückte Versuch, die Marke Borgward wiederzubeleben.

Das zeigt: Nur „laut“ zu sein, reicht nicht. Die nächsten Jahre werden zeigen, wer sich wirklich am Markt etablieren und dauerhaft durchsetzen kann – und wer letztlich nur Show war.