Eine Wetterfront mit Starkregen hat in Teilen von Rheinland-Pfalz am Dienstag zu Feuerwehreinsätzen geführt. Die befürchteten schweren Unwetter blieben aber aus.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob die Unwetterwarnung am späten Dienstagvormittag wieder auf. Zuvor hatte der Wetterdienst vor Starkregengefahr der höchsten Stufe gewarnt. Straßen, Unterführungen und Keller könnten überflutet werden. Zudem drohten Aquaplaning und Erdrutsche. 

Trotz teils starker Regenfälle blieb es in Rheinland-Pfalz am Dienstag aber vergleichsweise ruhig. Das Lagezentrum von Rheinland-Pfalz berichtete von keinen nennenswerten Vorfällen oder Einsätzen. Lediglich in der Westpfalz im Kreis Kusel wurde ein kleinerer Hangrutsch gemeldet.

Unwetterschwerpunkt in NRW

Autos stehen in den Wassermassen in einer überschwemmten Straße in Mönchengladbach-Rheydt.

So sah es am Dienstagvormittag in Mönchengladbach aus.

Nach Angaben des DWD regnete es vom Saarland bis in den Westen von Nordrhein-Westfalen teils 90 Liter pro Quadratmeter in ungefähr sechs Stunden. Am stärksten betroffen waren der Raum Aachen und Köln, die Eifel-Region – und das Ahrtal.

Vollgelaufene Keller und Wohnungen in NRW

Im Westen von Nordrhein-Westfalen waren Einsatzkräfte infolge des Starkregens seit mehreren Stunden im Dauereinsatz. Nach Polizeiangaben sind Keller und Wohnungen vollgelaufen und ganze Straßenzüge überflutet worden. In Mönchengladbach befreite die Feuerwehr eine Familie aus einer vollgelaufenen Wohnung. Autofahrer mussten aus ihren Autos gerettet werden.

In Bedburg im Rhein-Erft-Kreis gab es ebenfalls zahlreiche Einsätze, so die Polizei. THW und Feuerwehr pumpten an über 100 Einsatzstellen Keller leer und versuchten, Häuser mit Sandsäcken zu schützen. Hunderte Einsätze gab es auch in Luxemburg. Vielerorts war der Verkehr stark eingeschränkt.

Überflutungen in der Verbandsgemeinde Südeifel

In Teilen des Eifelkreises Bitburg-Prüm hatte es bereits ab Montagabend stark geregnet. Die Feuerwehr hatte mit überfluteten Fahrbahnen und Wasser in Gebäuden zu tun, vor allem in den Orten Lahr, Körperich und Neuerburg. In Lahr waren Straßen zeitweise nicht passierbar. Stürmisch war es auch. Einige umgestürzte Bäume mussten entfernt werden, vor allem in den Verbandsgemeinden Arzfeld, Südeifel und Gerolstein. Bis auf kleinere Aufräumarbeiten konnten die Einsätze schnell abgearbeitet werden.

Überschwemmungen halten Luxemburg in Atem

Im Nachbarland Luxemburg hat heftiger Regen in der Nacht fast 400 Einsätze von Rettungskräften ausgelöst. Die Einsatzleitung teilte mit, der Notruf sei mehr als 800 Mal gewählt worden. Es sei außergewöhnlich viel Regen gefallen. Beispielsweise wurden innerhalb von 12 Stunden 123 Liter pro Quadratmeter in Findel gemessen.

In Luxemburg haben die Wassermassen Autos ineinander geschoben.

In Luxemburg haben die Wassermassen Autos ineinander geschoben.

Die Wassermassen hätten zu Überschwemmungen, umgestürzten Bäumen und Erdrutschen geführt. Demnach wurden zwölf Menschen in Sicherheit gebracht. Teilweise wurden auch Autos ineinandergeschoben. In der Nacht zu Dienstag waren etwa 50 Straßenabschnitte von den Unwettern betroffen gewesen, die meisten rund um Luxemburg-Stadt.

Im Ahrtal blieb es ruhig

Im Ahrtal erklärte ein Sprecher der Polizei, es sei in der Nacht von Montag auf Dienstag sehr ruhig geblieben. Erst am frühen Dienstagmorgen habe es im Ahrtal zu regnen begonnen. Nach der Flutkatastrophe von 2021 wird dort die Lage besonders intensiv beobachtet.

Regen am Morgen des 9.9.2025 im Ahrtal. Die Ortschaft Schuld wurde 2021 von der Flutkatastrophe schwer getroffen.

Regenwetter am Morgen bei Schuld im Ahrtal.

Der Deutsche Wetterdienst warnte vorab auch für den Kreis Ahrweiler vor extrem heftigem Starkregen. Wetterbedingte Einsätze der Feuerwehren gab es aber nicht, sagte eine Sprecherin des Kreises Ahrweiler am Dienstagmorgen.

Am Mittwoch etwas trockener, ab Donnerstag wieder Regen

Nach den teils starken Regenfällen entspannt sich die Wettersituation am Mittwoch. Nach Nebelauflösung sei es wechselnd bewölkt und es gebe nur wenig Neigung zu Schauern, teilte der DWD mit. Die Temperaturen steigen auf 19 bis 22 Grad. Am Donnerstag und Freitag müsse wieder mit Regen gerechnet werden. Am Donnerstag gebe es heitere Abschnitte, es seien aber auch Schauer und teils Gewitter möglich.