Im Zuge der Kürzungen im Wissenschaftsbereich sollen die Berliner Hochschulen künftig weniger Lehrkräfte ausbilden als früher geplant. Als Zielmarke für die neu verhandelten Hochschulverträge nannte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) am Montag im Abgeordnetenhaus 2200 pro Jahr.
Gefragt hatte Linken-Fraktionschef Tobias Schulze im Wissenschaftsausschuss des Parlaments. Eigentlich waren in den Hochschulverträgen einmal 2500 Absolvent:innen vereinbart worden. Die Verträge wurden jetzt zwischen Senat und Unis neu aufgesetzt, weil der Senat die ursprünglich versprochenen Zuschüsse wegen der Kürzungen in Berlin nicht mehr einhalten kann. Das Parlament muss den Verträgen noch zustimmen.
Czyborra und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hatten sich Anfang des Jahres noch über die Zielzahl gestritten: Günther-Wünsch hielt mehr Absolventen für nötig.
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Tobias Schulze erklärte später gegenüber dem Tagesspiegel, er bezweifele, dass die 2200 zu halten sein werden – der Kapazitätsabbau werde noch stärker wirken. Gerade vor dem Hintergrund, dass von den jetzt neu eingestellten Lehrkräften nur rund 16 Prozent ein Lehramtsstudium abgeschlossen hatten, sei das sehr bedenklich: Ohne steigende Ausbildungszahlen werde sich daran nichts ändern lassen.