Britische Regierung stellt Strategie für internationalen Handel vor – WKO
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Mehr Flexibilität, mehr Freihandelsabkommen, Unterstützung für international tätige Unternehmen
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Die britische Regierung (Department for Business & Trade) hat Ihre Strategie für internationalen Handel vorgestellt. Ziel ist es das Vereinigte Königreich in einer neuen Phase des Welthandels, die von erhöhter geopolitischer Unsicherheit, neuen Zöllen und Handelsbarrieren, regionalen und bilateralen Handelsabkommen sowie dem Anstieg des globalen digitalen und Dienstleistungshandels geprägt ist, erfolgreich zu positionieren.
Die Strategie gibt folgende Leitlinien und Handlungsbereiche vor
- Mit Flexibilität zu mehr Wachstum: Förderung des Wirtschaftswachstums durch schnelle und agile Abschlüsse spezifischer, sektoraler Abkommen mit einzelnen aussichtsreichen Märkten in solchen Bereichen, wie z.B. digitaler Handel (z.B. mit Brasilien und Thailand), grüne Energie (mit z.B. Brasilien und Mexiko), kritische Mineralien (z.B. EU, Südkorea, Australien), die gegenseitige Anerkennung von Standards in Life Sciences und Advanced Manufacturing, sowie die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen, um den Dienstleistungshandel zu begünstigen. Ebenso sollen MoU zur Förderung von bilateralem Handel und Investitionen beitragen (z.B. mit Taiwan und Indonesien).
- Freihandelsabkommen mit den großen Wirtschaftsblöcken: Mit der EU werden nach Brexit und auf Basis des bestehenden Handels- und Kooperationsabkommens engere Beziehungen und ein verbesserter Marktzugang gesucht (siehe dazu die im Mai 2025 getroffenen Vereinbarungen), eine Rückkehr in die EU, Binnenmarkt oder Zollunion wird allerdings ausgeschlossen. Mit den USA soll das im Juni 2025 unterzeichnete Handelsabkommen ausgebaut werden (mehr dazu hier). Mit Indien wurde noch im Mai 2025 ein Freihandelsabkommen abgeschlossen, das über 10 Jahre substanzielle Importzollsenkungen bringt. Mit der wichtigen Wachstumsregion Süd(ost)asien/Pazifik ist das Vereinigte Königreich als Mitglied des CPTPP Freihandelsabkommens verbunden. Die laufenden Verhandlungen von Freihandelsabkommen mit den Golfländern (GCC), Südkorea, Schweiz und Türkei sollen abgeschlossen werden.
- Die Unterstützungsmaßnahmen für international tätige britische Unternehmen sollen ausgebaut und verbessert werden: Die Finanzierungskapazität der britischen Exportkreditagentur UKEF wird um 20 Milliarden GBP auf 80 Milliarden GBP erhöht, Exportservices sollen vornehmlich digital bereitgestellt werden und in einem digitalen „Business Growth hub“ zusammengeführt werden. Ein neuer „Ricardo Fonds“ soll bei der Beseitigung von Marktzutrittsbarrieren unterstützen. Die regionalen Außenhandelsbeauftragten der Regierung, Außenhandelsentsandten (u.a. Abgeordnete) und die britischen Botschafter sollen ihre Bemühungen verstärken und besser koordinieren.
- Economic Security: Die britische Wirtschaft soll in der Phase erhöhter geopolitischer Unsicherheit besser geschützt werden. Beim Department for Business & Trade (DBT) wird ein Lieferkettenzentrum für Datenanalyse und Maßnahmenempfehlung für mehr Resilienz, sowie ein Economic Security Advisory Service für Unternehmen eingerichtet. Bestehende Mechanismen für Investment Screening, Exportkontrollen, Sanktionen und Beschaffungssicherheit werden überprüft, und mittels neuer Gesetzgebung sollen neue Vollmachten und Instrumente für die britische Regierung zum Reagieren auf unfaire Handelspraktiken und wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen eingeführt werden.
- Das Vereinigte Königreich unterstützt wie bisher aktiv den regelbasierten Freihandel, die Einhaltung diverser sozialer und Umweltstandards im Welthandel, sowie das multilaterale Handelssystem (WTO) und wird dem Multi-Party Interim Appeal Arbitration Arrangement (MPIA) zur WTO Streitbeilegung beitreten.
Das Vereinigte Königreich ist weltweit führend beim Dienstleistungsexport (>55 % der Gesamtexporte), die Warenexporte sind waren jedoch in den vergangenen Jahren rückläufig. Die wichtigsten Handelspartner der Briten sind die EU (46 % des gesamten UK Handels), USA (18 %) und China (6 %).
Das AußenwirtschaftsCenter London berät Sie gerne zu allen Fragen zum britischen Markt.
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