Seit dem Abriss am Zanderweg in Karlsruhe-Daxlanden ist über ein Jahr vergangen. Gebaut wurde bisher nichts. Die Volkswohnung nennt nun die Gründe.
Nach dem Abriss am Zanderweg in Karlsruhe-Daxlanden ist nichts weiter passiert.
Foto: Peter Sandbiller
vor 2 Stunden
2 Minuten
vor 1 Stunde
Vor über einem Jahr rollten die Bagger am Zanderareal in Karlsruhe-Daxlanden an. Die Mehrfamilienhäuser zwischen Zanderweg und Valentinstraße wurden abgerissen. 160 neue Wohnungen sollten danach entstehen. Die Planung sah Wohngebäude in Holzbauweise vor. Passiert ist seither: nichts.
„Für das Projekt Zanderweg war ursprünglich ein Abriss-Neubau-Szenario in zwei Bauabschnitten geplant“, erklärt die Volkswohnung hierzu auf Nachfrage dieser Redaktion. Die sieben Gebäudezeilen mit insgesamt 134 Wohnungen sollten durch Neubauten ersetzt werden.
Der ursprüngliche Baubeginn sei bereits für Mitte 2023 geplant gewesen. „Ab 2022 haben sich die Rahmenbedingungen für Neubauten massiv verschlechtert – Stichwort Multikrise“, heißt es weiter von der Volkswohnung. Der Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation, Lieferengpässe und steigende Kreditzinsen hätten zusammen für eine zunehmende Volatilität innerhalb der Wohnungswirtschaft gesorgt.
Der Wohnungsneubau sei durch markante Kostensteigerungen ausgebremst worden. Als kommunale Wohnungsgesellschaft stehe man mit dem Auftrag, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, „unter besonderem Druck, da wir nicht alle gestiegenen Kosten über hohe Mieten ausgleichen können beziehungsweise gemäß unserem Gesellschaftszweck wollen“.
Volkswohnung: Bebauung weiter in Planung
Trotz der schlechten Bedingungen habe man die Planung im Jahr 2022 noch vorangetrieben. „Das Gebiet ist uns wichtig und wir wollen es entwickeln“, versichert die Pressesprecherin der Volkswohnung, Pia Hesselschwerdt. Die Gebäude seien in einem ersten Bauabschnitt abgerissen worden. Die Bebauung sei weiterhin in der Planung.
Man prüfe auch Ansätze zum seriellen und modularen Bauen, bei denen einzelne Bauteile vorgefertigt und in Serie gebaut werden. Hierzu könne man jedoch noch keine zeitliche Aussage treffen.
Sonderlösung für die Häuser in der Kirschstraße
Die Häuser in der Kirschstraße bleiben unterdessen stehen. „Für die der Kirschstraße zugewandten Häuser wurde die grundsätzliche Entscheidung für eine Modernisierung getroffen“, heißt es von der Volkswohnung. Im Vergleich zu den anderen Gebäuden sei hier die Grundstücksausnutzung deutlich besser, ebenso die Gebäudesubstanz.
Jedoch müsse man auch bei Modernisierungen flexibel auf aktuelle Rahmenbedingungen reagieren, um ein Projekt erfolgreich darstellen zu können, so die Volkswohnung in ihrem Statement. Daher könne man auch zu den Modernisierungen in der Kirschstraße zum momentanen Zeitpunkt keine genauen Planungen oder Zeitschienen nennen.
Das zweite große Projekt der Volkswohnung in Daxlanden, das August-Klingler-Areal, befindet sich unterdessen in den letzten Zügen der Fertigstellung. Fast 360 neue Wohnungen entstehen hier. Bislang seien rund 70 Prozent der Mietwohnungen vermietet, etwa zwei Drittel der Eigentumswohnungen verkauft oder reserviert, so die Volkswohnung. Den Angaben zufolge soll das Projekt Ende Oktober offiziell fertiggestellt sein.