Überraschende Ergebnisse
Diese Waschmittelform schneidet am schlechtesten ab
Aktualisiert am 10.09.2025 – 12:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Formil-Waschmittel im Regal: Ein Test zeigt Pulver ist effektiver als Pods und Blätter. (Quelle: IMAGO/Anton Geisser/imago)
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Marktcheck hat Waschmittel unter die Lupe genommen: Pulver, Pods, flüssig oder Waschblätter? Der Test zeigt: Die Unterschiede sind groß – nicht nur beim Waschergebnis.
Waschmittel gibt es mittlerweile in vielen Varianten – flüssig, als Pulver, in Podform oder sogar als dünne Blätter. Doch welches Produkt entfernt Flecken am besten? Marktcheck wollte es genau wissen und hat an der Hochschule Niederrhein verschiedene Mittel im Labor getestet. Die Ergebnisse zeigen: Nicht alles, was neu oder praktisch klingt, wäscht auch wirklich besser.
Getestet wurden klassische Flecken wie Lippenstift – bei 30 Grad, unter realistischen Bedingungen. Dabei ging es nicht darum, jede Spur zu beseitigen. Vielmehr wollte das Labor herausfinden, welches Produkt den meisten Schmutz löst, und welches kaum Wirkung zeigt. Bewertet wurde der Test unter anderem von Mikrobiologe Lutz Vossebein.
Neben den üblichen Flüssigwaschmitteln, Pulvern und Pods kamen auch Waschblätter von Dr. Beckmann zum Einsatz. Diese bestehen aus gepresstem Waschmittel und werden direkt zur Wäsche in die Trommel gelegt.
Insgesamt schnitten Pulverwaschmittel am besten ab. Der Grund: Sie enthalten, anders als Flüssigwaschmittel oder Pods zusätzlich Bleichmittel. Das entfernt vor allem hartnäckige Flecken.
Bei Lippenstiftflecken überzeugte Ariel am meisten, gefolgt von den Eigenmarken Formil (Lidl) und Denkmit (dm). Schlusslicht war hier Tandil von Aldi Nord. Überraschend jedoch: Als Flüssigwaschmittel konnte Tandil im Test punkten. Laut Vossebein könne das an der Zusammensetzung des Produktes liegen.
Auch bei den Waschmittelpods zeigten sich Unterschiede: Im Durchschnitt reinigten hier die Eigenmarken besser als bekannte Markenprodukte. Dennoch war das Gesamtergebnis der Pods schlechter als das der Pulver.
Ein weiteres Problem zeigte sich bei den Dosierempfehlungen der Hersteller: Teilweise waren diese auf unrealistisch hohe Wäschemengen ausgelegt. Auch die Dosierkappen waren oft unklar beschriftet. So kam es vor, dass 45 Milliliter empfohlen wurden, die Markierung in der Kappe jedoch bei 50 Milliliter lag.
Gegenüber Marktcheck erklärt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg, dass Pods hier keine Lösung bieten. Im Gegenteil. Sie enthalten nur dann die richtige Menge an Waschmittel, wenn Verschmutzungsgrad und Maschinenfüllung exakt der Vorgabe des Herstellers entsprechen. In 99 Prozent der Fälle, so der Experte, ist das hingegen nicht der Fall. Es wird also über- oder unterdosiert.
- Auch interessant: Waschmittel: Hersteller tricksen bei der Dosierungsangabe
Besonders auffällig: Die Waschblätter von Dr. Beckmann zeigten kaum Wirkung. Die dünnen Blätter sollen laut Hersteller leicht zu dosieren und platzsparend sein. Im Test jedoch schnitten sie schlecht ab.
Der Hersteller bestreitet das Ergebnis und verweist gegenüber Marktcheck auf „verschiedene unabhängige Studien“, die die Wirksamkeit bestätigen sollen.
Was viele nicht wissen: Duftstoffe in Waschmitteln sind nicht notwendig, so Jorde. Er warnt, dass die synthetischen Zusätze Allergien auslösen können und die Umwelt belasten. Seine Empfehlung: Produkte mit möglichst wenigen oder gar keinen Duftstoffen kaufen.
Verbraucher sollten beim Waschmittel nicht nur auf bekannte Namen oder neue Trends achten. Entscheidend ist, wie gut ein Produkt tatsächlich reinigt – und wie transparent die Hersteller dabei sind.