Hannover. Es ist höchste Zeit, die bunte Karte zu zücken: Das hat das queere hannoversche Bündnis FarbenSpiel zum dritten Mal mit dem gleichnamigen Cup getan. Es setzt sich für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ein.

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An der Marktkirche, mitten in der City, gab es eine sportliche Rallye, 13 Formationen waren dabei. „Wir müssen uns nicht verstecken und wollen das auch nicht. Das zeigen wir hiermit“, sagte Alexander Lang, geschäftsführender Vorstand des Sportvereins Leinebagger. Der steht federführend mit dem Zentrum für Hochschulsport der Leibniz Universität hinter dem FarbenSpiel.

Die Organisatoren des FarbenSpiel-Cups: Björn Deppermann (von links) Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-Bremen, Alexander Lang, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied SLS Leinebagger, und Barbara Schanz vom Zentrum für Hochschulsport.

Der SLS Leinebagger war 1992 als erster schwul-lesbischer Sportverein Niedersachsens gegründet worden. Inzwischen hat er knapp 600 Mitglieder und wächst weiter. „Wir verstehen uns als spezieller Schutzraum, sind ein queerer Sportverein für Erwachsene“, so Lang, „aber alle können mitmachen. Wir fragen nicht, warum jemand Mitglied werden will.“

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Neugierige Blicke gab es beim FarbenSpiel-Cup von den zahlreichen Passanten, alles blieb friedlich und harmonisch. „Hannover ist sehr weltoffen“, betonte Lang. „Vielfalt, Toleranz und Miteinander, niemanden ausgrenzen. Dafür steht Sport, und wenn man das auf diese Art und Weise wie hier transportiert, ist es perfekt“, sagte Axel von der Ohe, OB-Kandidat der SPD.

Eine Mannschaft der SPD gewann den Cup knapp vorm Team des TuS Bothfeld, das Team der Grünen landete auf dem geteilten dritten Rang. Die CDU verpasste einen Podiumsplatz. Rund 40 Organisationen und Vereine unterstützen FarbenSpiel inzwischen, es ist ein Netzwerk entstanden.

Die Leinebagger haben rund 20 Sportangebote, im Tischtennis nimmt der Verein am regulären Spielbetrieb teil. Im Volleyball sowie neuerdings auch im Badminton gibt es queere Ligen. „Viele schätzen die besondere Atmosphäre bei uns. Beispielsweise im Fußball“, sagt Fitness-Coach Lang. „Da sind Männer dabei, die friedlich und fröhlich spielen wollen, und die sich bewusst für uns entschieden haben.“ Besonders bei den Leinebaggern: Ein Mitglied kann kostenlos sämtliche Sportangebote des Clubs nutzen.

Angebote für queere Sportler bietet auch die Uni Hannover. Unter anderem gibt es ein Basketball-Team („Flinta“) und eine Fußballmannschaft. „Wir wollen, dass sich queere Studierende bei uns wohlfühlen“, betonte Sebastian Knust, Leiter des Zentrums für Hochschulsport, „und wir stehen hinter dem FarbenSpiel.“

NP