11:50 Uhr | Tusk: Großteil der Drohnen kam aus Belarus – Polen beantragt Beratungen nach Nato-Artikel 4
Nach Angaben von Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat es in der Nacht 19 Luftraumverletzungen gegeben. Ein Großteil der Drohnen sei aus Belarus eingedrungen, so Tusk. Drei Drohnen seien abgeschossen worden, wahrscheinlich auch eine vierte. Die Tatsache, dass diese Drohnen, die eine Sicherheitsgefährdung dargestellt hätten, abgeschossen worden seien, ändere die politische Situation. Deshalb beantrage Polen formell Beratungen mit seinen Verbündeten nach Artikel 4 des Nato-Vertrags.
Dem Bundesverteidigungsministerium zufolge ist eine Zusammenkunft des Nordatlantikrates nach Artikel 4 des Nato-Pakts eine spezielle Form der Konsultationen unter den Verbündeten. „Sieht ein Mitgliedsland seine Sicherheit bedroht, kann es eine gemeinsame Beratung des Themas einfordern“, heißt es auf der Website des Ministeriums. „Die Diskussion kann zu gemeinsamen Entscheidungen oder Aktionen führen.“ (Quelle: dpa, Reuters)
11:03 Uhr | Belarus: Haben Polen und Litauen vor Drohnen gewarnt
Belarus hat in der Nacht nach eigenen Angaben mehrere Drohnen abgeschossen, die durch elektronische Störmaßnahmen vom Kurs abgekommen seien. Dies teilte der belarussische Generalstabschef Generalmajor Pawel Murawejko in einer Erklärung mit. Um wessen Drohnen es sich handelte, ließ er offen. Die Regierung habe zudem Polen und Litauen über den Anflug der Drohnen informiert, hieß es in der Erklärung weiter. (Quelle: Reuters)
11:00 Uhr | 17 russische Drohnen und Raketen in der Ukraine eingeschlagen
Die Ukraine hat bei dem massiven russischen Angriff in der Nacht nach eigenen Angaben 386 von 415 Drohnen und 27 von 43 Raketen abgeschossen. An 17 Orten habe es aber Einschläge gegeben, teilte die Luftwaffe mit. Dabei habe es sich um Treffer von 16 Raketen und 21 Drohnen gehandelt. Behörden in der zentralen Region Winnyzja gaben bekannt, dass zivile Industrieanlagen getroffen worden seien. In der westlichen Region Wolyn löschten Rettungsdienste nach eigenen Angaben einen Brand auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern. (Quelle: Reuters)
10:15 Uhr | Kallas: Hinweise auf absichtliches Vorgehen Russlands in Polen
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum gibt es nach EU-Angaben Anzeichen für ein planmäßiges Vorgehen Moskaus. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teilte mit: „Vergangene Nacht haben wir in Polen die schwerwiegendste Verletzung des europäischen Luftraums durch Russland seit Beginn des Krieges erlebt, und Hinweise deuten darauf hin, dass sie absichtlich erfolgte und nicht versehentlich“.
Sie sei in Kontakt mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte und dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski. Als Konsequenz aus den jüngsten Entwicklungen mahnte Kallas an, die Kriegskosten für Moskau weiter zu erhöhen, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken und in Europas Verteidigung zu investieren. „Russlands Krieg eskaliert, er endet nicht“, so Kallas. (Quelle: dpa)
10:15 Uhr | Frankreich und Tschechien kritisieren russische Drohnen über Polen
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnet den Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum als „schlicht inakzeptabel“. Er kündigte ein baldiges Gespräch mit Nato-Chef Mark Rutte an. „Wir werden bei der Sicherheit unserer Verbündeten keine Kompromisse eingehen“, schrieb Macron auf X.
Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala schrieb auf X, es sei schwer zu glauben, dass es sich bei dem Eindringen der Drohnen nur um einen Zufall gehandelt habe. Das Regime von Putin teste systematisch, wie weit es gehen könne. (Quelle: Reuters, dpa)
09:38 Uhr | EU sichert Polen Solidarität zu
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Antonio Costa sichern Polen die volle Solidarität der EU zu. Es brauche jetzt weitere Sanktionen gegen Russland, forderte von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
EU-Ratspräsident Antonio Costa schrieb auf X: „Russlands […] rücksichtslose Verletzungen des Luftraums von EU-Mitgliedstaaten stellen eine direkte Bedrohung für die Sicherheit aller Europäer und für die kritische Infrastruktur auf unserem gesamten Kontinent dar.“
Die EU-Kommission will ein neues Programm zur militärischen Unterstützung der Ukraine vorschlagen. Das Programm für einen qualitativen militärischen Vorsprung („Qualitative Military Edge“) soll Investitionen in die Fähigkeiten des ukrainischen Militärs fördern. (Quelle: Reuters)
09:34 Uhr | Insider: Nato wertet russische Drohnen über Polen nicht als Angriff
Die Nato wertet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum einem Insider zufolge nicht als Angriff. Die Nachrichtenagentur Reuter berichtet, dass ersten Anzeichen zufolge der Einflug von sechs bis zehn Drohnen absichtlich erfolgt sei. Es sei das erste Mal gewesen, dass Flugzeuge des Bündnisses potenziellen Bedrohungen im alliierten Luftraum entgegengetreten seien.
An dem nächtlichen Einsatz seien polnische F-16-Kampfjets, niederländische F-35-Maschinen und italienische Awacs-Aufklärungsflugzeuge beteiligt gewesen. Die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft. (Quelle: Reuters)
09:05 Uhr | Tusk: Polen ist bereit, auf russische Angriffe und Provokationen zu reagieren
Polen ist nach den Worten von Ministerpräsident Donald Tusk bereit, auf jegliche Angriffe oder Provokationen zu reagieren. „Die Lage ist ernst, und wir müssen uns ohne Zweifel auf verschiedene Szenarien vorbereiten“, so Tusk.
Polen berät sich dazu auch eng mit der Nato. Ein Nato-Sprecher teilte mit, die Regierung in Warschau stehe in engem Kontakt mit dem Nato-Generalsekretär Mark Rutte. (Quelle: Reuters)
08:33 Uhr | Selenskyj wirft Russland gezielten Angriff auf Polen vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, bei nächtlichen Angriffen Drohnen gezielt auf Polen gerichtet zu haben. Es habe sich nicht um eine einzelne Drohne gehandelt, die als Versehen bezeichnet werden könnte, schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X.
Mindestens acht Drohnen seien auf das Nato-Mitgliedsland gerichtet gewesen und hätten im polnischen Luftraum operiert. Dies sei ein weiterer Schritt der Eskalation. (Quelle: Reuters)
Update 08:30 Uhr | Drohnenteile im Osten und Südosten Polens gefunden
Die örtliche Polizei hat im ostpolnischen Dorf Czosnowka eine beschädigte Drohne entdeckt. Der Fund sei um 5.40 Uhr bestätigt worden, teilte die Polizei der Region Lublin auf der Plattform X mit.
Auch im Südosten des Landes im Ort Czesniki sind Drohnenteile in der Nähe eines Friedhofs gefunden worden. Das teilte die polnische Staatsanwaltschaft mit. Verletzte habe es nicht gegeben.
Nach Angaben der polnischen Armee sind mehr als ein Dutzend Drohnen während russischer Angriffe auf die Ukraine in den Luftraum über Polen eingedrungen. „Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hat“, hieß es in einer Mitteilung des Oberkommandos der Streitkräfte auf X. (Quelle: Reuters)
08:23 Uhr | Russische Drohne hat polnisches Wohnhaus getroffen – Keine Verletzten
Der polnische Sender Polsat News berichtet unter Berufung auf die Polizei, dass eine Drohne im Osten des Landes ein Wohnhaus getroffen habe. Es gebe keine Verletzten, meldete der Sender. Zu dem Einschlag sei es in dem Ort Wyryki gekommen. (Quelle: Reuters)
08:14 Uhr | Drei polnische Flughäfen wieder offen
Die drei polnischen Flughäfen Warschau, Modlin und Rzeszow haben den Betrieb wieder aufgenommen. Das teilte die Luftsicherung mit. Der Flughafen in Lublin bleibe aber zunächst geschlossen, sagte ein Sprecher der Behörde dem Fernsehsender TVN24. (Quelle: Reuters)
08:01 Uhr | Ukrainischer Außenminister: „Putin weitet seinen Krieg immer mehr aus“
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bezeichnet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als Beweis für die Eskalation des Krieges durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Putin eskaliert, weitet seinen Krieg immer weiter aus und testet den Westen“, schrieb Sybiha auf der Plattform X. Es müsse nun die Entscheidung getroffen werden, die Luftabwehr von Partnerländern zum Abfangen von Drohnen und Raketen über der Ukraine einzusetzen – einschließlich jener Geschosse, die sich den Nato-Grenzen näherten. (Quelle: Reuters)
07:18 Uhr | Nach Drohnenabschuss: Sondersitzung der polnischen Regierung
Nach dem Abschuss russischer Drohnen über polnischem Staatsgebiet beruft Polens Ministerpräsident Donald Tusk eine Sondersitzung der Regierung ein. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, wird sich Tusk mit den für die Staatssicherheit zuständigen Ministern treffen. (Quelle: Reuters)
Update 06:36 Uhr | Polen schießt Drohnen über eigenem Gebiet ab – Flughäfen geschlossen
Während russischer Angriffe auf die Ukraine hat Polens Luftwaffe mehrere Drohnen zerstört, die in den Luftraum des Nato-Landes eingedrungen sind. Das Oberkommando der Streitkräfte erklärte auf X, die Operation zur „Identifizierung und Neutralisierung der Objekte“ sei noch im Gange. Die Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken Podlachien, Masowien und Lublin wurde aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Es ist das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges, dass Polen im eigenen Luftraum gegen russische Flugkörper einschreitet.
Ministerpräsident Donald Tusk bestätigte, dass Waffen gegen die Flugobjekte eingesetzt wurden. Er stehe in ständigem Kontakt mit Armeeführung, Verteidigungsminister und Präsident.
Der US-Luftfahrtbehörde FAA zufolge wurden vier Flughäfen vorübergehend geschlossen, darunter der Chopin-Flughafen in Warschau und der Flughafen Rzeszow-Jasionka. Letzterer gilt als wichtiges Drehkreuz für Waffenlieferungen an die Ukraine. Eine offizielle Bestätigung der Schließungen durch die polnischen Behörden lag zunächst nicht vor. US-Außenminister Marco Rubio sei über die Berichte informiert worden, meldete der Sender CNN. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gibt es noch nicht. (Quelle: dpa, Reuters)
02:35 Uhr | Trump kündigt Telefonat mit Putin an
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben noch in dieser oder Anfang nächster Woche mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonieren. Weitere Informationen dazu sind noch nicht bekannt. (Quelle: Reuters)
01:12 Uhr | Polen meldet Sicherung des eigenen Luftraums wegen russischer Drohnen
Polen und seine Verbündeten haben den polnischen Luftraum in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Wie das Einsatzkommando der Streitkräfte auf der Plattform X mitteilte, sind Kampfflugzeuge im Einsatz, außerdem wurden bodengestützte Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme aktiviert.
Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor erklärt, russische Drohnen seien in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen. Nach ihren Angaben bewegen sie sich in Richtung Westen und bedrohen unter anderem die Stadt Zamosc. Ukrainische Medien berichteten zudem, mindestens eine Drohne fliege in Richtung Rzeszow. Wie viele Drohnen sich tatsächlich im polnischen Luftraum befinden, blieb zunächst unklar. (Quelle: Reuters)
00:25 Uhr | Russland greift Ukraine erneut mit Drohnen an
Das russische Militär hat in der Nacht neue Angriffe mit Kampfdrohnen auf die Ukraine gestartet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe waren besonders das Zentrum und der Nordosten des Landes betroffen. In der Hauptstadt Kiew war kurz vor Mitternacht Abwehrfeuer der Flugabwehr zu hören.
Einzelne Drohnen drangen den Angaben zufolge bis in die Westukraine vor und nahmen Kurs auf die Stadt Luzk. In großen Teilen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.
Ukrainische Militärbeobachter rechneten zudem mit dem Einsatz von Marschflugkörpern. Unbestätigten Informationen zufolge bereiteten russische Bomber und Schiffe der Schwarzmeerflotte entsprechende Angriffe vor. (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 9. September 2025
Laut EU-Außenbeauftragter Kaja Kallas haben die EU-Staaten seit Beginn des russischen Angriffskriegs Hilfen in Höhe von 169 Milliarden Euro an die Ukraine geleistet – davon 63 Milliarden Euro für militärische Zwecke. Für 2025 wird ein neuer Höchstwert bei der Militärhilfe erwartet: 25 Milliarden Euro. Die EU liegt zudem im Zeitplan bei der Lieferung von zwei Millionen Schuss Artilleriemunition; 80 Prozent sind bereits bereitgestellt, 100 Prozent sollen bis Oktober erreicht werden.