Zum Wiedersehen nach gerade einmal einem halben Jahr kam es zwischen Union Nettetal und dem MSV Duisburg. Was in der vergangenen Saison noch das Halbfinale im Niederrheinpokal war, war nun eine Partie in der zweiten Runde. Die konnte immerhin auf der heimischen Christian-Rötzel-Kampfbahn ausgetragen werden. Das entpuppte sich aus Duisburger Sicht als gar nicht so einfache Aufgabe. Nach schwacher Vorstellung fiel die Entscheidung letztlich erst in der Verlängerung.

Das hatten sich die Kicker des MSV wohl einfacher vorgestellt. Bei Union Nettetal, immerhin drei Ligen tiefer agierend als die Zebras, stand es nach ereignisarmer erster Halbzeit 0:0. Mit Omer Hanin, Florian Krüger und Andy Visser feierten die letzten drei Zugänge ihr Pflichtspieldebüt in Zebrastreifen, Akzente konnte die beiden Offensivleute allerdings nicht setzen und auch Keeper Hanin wirkte nicht immer wie ein sicherer Rückhalt. Halbchancen gab es an der Zahl zwei für die Gäste.

Etwas mehr als eine Viertelstunde war absolviert, als Conor Noß nach einem Eckball zunächst aus dem Rückraum scheiterte, beim Abwehrversuch von Union angeschossen wurde und der Ball knapp am Pfosten vorbei ins Toraus ging (16.). Wenig später zog Maximilian Dittgen von der Seitenlinie in den Strafraum, konnte sich aber nicht entscheiden, ob er flanken oder es direkt versuchen sollte. SCU-Schlussmann Moritz Kosfeld hatte demnach keine Probleme. Gar nicht schlecht machte es der gastgebende Landesligist. Zwar konnten auch sie keine große Torchance für sich verbuchen, sorgte mit ihren Standards aber immer wieder für einen Hauch von Gefahr.

Zähes Ringen nach der Pause

Als neuen Impuls für den zweiten Durchgang brachte MSV-Coach Dietmar Hirsch Can Coskun, Jesse Tugbenyo und den zuletzt als Joker sehr erfolgreichen Thilo Töpken. Für sie blieben Visser, Krüger und Steffen Meuer in der Kabine. Auf dem Feld machten sich die Wechsel zunächst aber kaum bemerkbar. Letztlich musste eine Standardsituation herhalten, um den ersten Torerfolg des Abends zu verfolgen. Nach Foul an Noß im Strafraum gab es Strafstoß für die Zebras. Töpken legte sich den Ball zurecht und versenkte zur Führung (58.). Die sollte nur kurz Bestand haben. Nach langem Ball auf den eingewechselten Noel Gergorec zog der direkt ab und platzierte das Spielgerät an Hanin vorbei in den Maschen (61.).

Hirsch reagierte ein weiteres Mal und brachte den flinken Simon Symalla. Der brachte auch frischen Wind auf die Außenbahn, neue Impulse gab es dadurch aber nicht. Bis zur 75. Minute schossen die Gäste nicht ein einziges Mal auf das Nettetaler Tor. Die beste Chance verzeichnete Duisburg nach scharfer Hereingabe von links auf Töpken. Der kam aber nicht an den Ball, da ihm ein Nettetaler zuvorkam (78.). In der Schlussphase drückten die Duisburger zunehmend und fanden endlich in die Partie. Symalla drang in den Strafraum ein, scheiterte bei seinem Abschluss jedoch am Fuß von Kosfeld (83.). Auch die Hausherren versuchten es nochmal. Tomi Alexandrov setzte den Ball aus 20 Metern an die Latte (88.).

Entscheidung in der Verlängerung

In der Verlängerung entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch. Beiden Mannschaften war der Wille anzumerken, in die nächste Runde einziehen zu wollen. Mehr als Halbchancen war in der ersten Hälfte der Verlängerung für Duisburg nicht drin. Töpken (97.) und Tobias Fleckstein (105.) scheiterten am Keeper. Beim Stand von 1:1 ging es die in letzten 15 Minuten des Pokalduells.

110 Minuten waren gespielt, als Töpken den Doppelpack perfekt und die Zebras erneut in Front brachte. Zuvor hatte Symalla von rechts aufgelegt. Darauf fand Nettetal keine Antwort mehr. Der MSV Duisburg zog trotz schlechter Leistung in die nächste Runde ein. Der Traum vom Gewinn des Niederrheinpokals lebt an der Wedau weiter. Union Nettetal ist zwar raus, kann aber auf eine starke Leistung zurückblicken.