Dynamo Dresden fährt aufs Wunder-Dorf! Einer, der sich mit der SV Elversberg ganz gut auskennt, ist Jakob Lemmer (25). Man kann sogar sagen, der Klub verfolgt ihn…
Denn schon in der Relegation zur U19-Bundesliga 2019 traf der Offensivmann mit Kickers Offenbach auf die Saarländer.
Lemmer: „Es kommen schon Erinnerungen hoch. Ich hatte viele Duelle gegen sie, habe dann in der Regionalliga oft gegen Elversberg gespielt. Schließlich sind sie direkt in die 2. Liga durchmarschiert.“
Immerhin: Mit der A-Jugend des OFC stieg Lemmer damals als Kapitän souverän auf, gewann im Hinspiel 2:1 auswärts und vor 2.000 Zuschauer auf dem Bieberer Berg 3:0.
Jakob Lemmer (re.) als U19-Kapitän von Offenbach im Aufstiegsspiel 2019 gegen Elversberg.
Foto: picture alliance / Foto Huebner
Die Bilanz als Profi ist dagegen mies. In sechs Begegnungen gab es für den SGD-Kicker drei Niederlagen, zwei Remis und nur einen Sieg.
„Sie haben sehr gute Spieler und es ist eklig, dort in diesem kleinen engen Stadion zu spielen“, weiß Lemmer. „Elversberg lässt gut den Ball laufen, da werden wir wahrscheinlich auch erstmal hinterherrennen.“
Für die Ansprüche einiger Dynamo-Fans mag diese Aussage erstmal eine Überraschung sein. Dass der Ex-Europapokalteilnehmer aus der sächsischen Landeshauptstadt in der saarländischen Provinz erstmal nur hinterher hechten soll, wirkt wie ein leichter Schock.
Doch Lemmer hat Recht. Elversberg scheint diese Saison schon wieder mindestens genauso stark wie in der Vorsaison zu sein. Das Erfolgsgeheimnis der SVE funktioniert unabhängig von Trainer Horst Steffen (56), der mittlerweile bei Werder Bremen ist.
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Viel mehr hat Sportchef Nils-Ole Book (39), der alleinverantwortlich alle Einkäufe vollzieht, wieder herausragende Transfers getätigt und den aufgrund vieler Abgänge notwendigen Umbruch gemeistert. Im Januar holte er bereits Younes Ebnoutalib (21) von Regionalliga-Abstiegskandidat FC Gießen.
Das Talent hat einen Marktwert von gerade mal 100.000 Euro, aber in dieser Saison bereits zwei Tore in vier Zweitliga-Spielen markiert. Zuletzt sorgte sein Doppelpack für den souveränen 2:0-Sieg bei Hertha BSC.
Die SV Elversberg zieht ihren Stiefel also durch, mit No-Names den eigenen Spielstil durchzudrücken. Lemmer: „Junge Spieler können sich dort gut entwickeln. Wahrscheinlich herrscht noch mehr Ruhe außen herum.“
Lemmer: „Spiele lieber vor 30.000 Zuschauern“
Richtig also, dass sich Dynamo Dresden und der Flügelflitzer auf ein hartes Stück Arbeit einstellen.
„Es wird eine schwierige Partie, aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können“, sagt Jakob Lemmer. „Da können wir schon mit Selbstvertrauen in die nächsten Partien gehen.“
Jakob Lemmer (li.) im Regionalliga-Duell 2021 mit Offenbach gegen Elversbergs Luca Dürholtz.
Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto
Eine kleine Spitze hat der gebürtige Hesse angesichts der Mini-Kulisse inklusive Baustelle trotzdem parat: „Unsere Fans werden Stimmung machen. Jeder muss sich auf die Umstände dort einstellen, das darf keine Ausrede sein. Sie müssen ja auch dort spielen. Aber ich laufe lieber jede Woche vor 30.000 Zuschauern auf.“
Sonntag gilt es, dann auf dem Platz für eine schwarz-gelbe Überraschung beim Tabellenzweiten zu sorgen…