Im Südosten von Berlin warten immer noch tausende Haushalte auf Strom. Reparaturen laufen unter Hochdruck, aber Einschränkungen und Risiken bestehen weiter.
Nach dem grossen Stromausfall in Berlin kämpft die Stadt immer noch mit den Folgen. – keystone
Am Dienstagmorgen erwischte ein mutmasslich linksextremistischer Brandanschlag Berlin im empfindlichsten Teil des Stromnetzes. Rund 50’000 Haushalte und Betriebe waren zeitweise komplett ohne Elektrizität, wie die «Tagesschau» berichtet.
Die zerstörten Starkstromkabel in Johannisthal machten aufwendige Reparaturen nötig. Für die Techniker bedeutete das tiefe Baugruben und komplexe Kabelarbeiten unter enormem Zeitdruck.
Die Polizei überprüft ein Bekennerschreiben und geht von gezielter Sabotage aus. Die Erreichbarkeit der Notrufnummern in Treptow-Köpenick ist besonders stark beeinträchtigt geblieben.
Fortschritte bei der Stromversorgung in Berlin
Über die Nacht und den Mittwoch wurden rund zwei Drittel der Haushalte wieder ans Netz gebracht. Am Donnerstagmorgen sind weiterhin rund 13’700 Kunden ohne Strom, meldet das «Stromnetz Berlin».
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Stromnetz Berlin appelliert an alle bereits versorgten Haushalte, ihre Geräte und den Stromverbrauch zu reduzieren. Damit sollen weitere Reparaturen und Zuschaltungen stabilisiert werden.
Mehr als zehn Schulen konnten bislang nicht öffnen. Pflegeheime und Feuerwachen blieben vorübergehend ebenfalls unversorgt, wie «Berlin.de» berichtet.
Herausforderungen für Bevölkerung und Infrastruktur
Viele Berlinerinnen und Berliner sind nicht nur ohne Strom – auch warmes Wasser bleibt in tausenden Haushalten knapp. Das Kraftwerk im Südosten kann nicht regulär betrieben werden, erklärt die «Tagesschau».
Eine Anlaufstelle für die Bevölkerung beim Stromausfall in Adlershof in Berlin. – keystone
Der Technologiepark Adlershof und angrenzende Betriebe mussten den Betrieb teilweise einstellen. Die finanziellen Schäden und Produktionsausfälle sind bisher nicht abschätzbar.
Für eine vollständige Wiederherstellung der Versorgung gibt es vorsichtigen Optimismus: Bis Donnerstagabend sollen, sofern die nächsten Schritte gelingen, alle Haushalte wieder mit Strom versorgt sein.