Vor der Saison hat Gladbach Haris Tabakovic (31) aus Hoffenheim ausgeliehen – der Stürmer soll auch den verletzten Kapitän Tim Kleindienst (30) ersetzen.

Das BILD-Interview vor der Partie Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Werder Bremen!

Gladbach hat nach zwei Liga-Spielen noch keinen Treffer erzielt – werden Sie Borussia Sonntag gegen Werder erlösen?

Tabakovic: „Als Stürmer hofft man immer, dass man ein Tor macht. Aber für uns als Mannschaft ist es wichtig, dass wir überhaupt Tore erzielen und das Spiel gewinnen. Da spielt es nicht die große Rolle, wer das dann schafft.“

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Quelle: DFL11.09.2025

Zuletzt haben sie im Borussia-Podcast gesagt, Sie wollen liefern statt labern. Wie viele Treffer dürfen sich die Fans vom „Lieferdienst Tabakovic“ erhoffen?

Tabakovic: „Ich weiß, dass Stürmer an Toren gemessen werden. Ich habe auch grundsätzlich Ziele im Hinblick auf Tore und Scorerpunkte, das schreibe ich mir vor jeder Saison auf. Aber ich rede darüber nicht groß, das behalte ich lieber für mich. Aber ich glaube, wenn wir vorn gut ins Spiel kommen, dann werden wir den Fans offensiv viel Spaß machen können.“

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren ersten Gladbach-Auftritten?

Tabakovic: „Natürlich habe ich gehofft, dass ich gleich treffe und der Mannschaft somit helfen kann. Es ist wichtig, dass man sich in einen Flow hineinspielt. Daran arbeite ich täglich hart. Ich bin überzeugt, dass diese harte Arbeit unter der Woche bald auch Früchte tragen wird.“

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Sie wurden vor zwei Jahren mit 22 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga. Wie schwierig ist es für einen Stürmer, wenn man diese Erfolgserlebnisse nicht Woche für Woche hat?

Tabakovic: „Gefühlt habe ich bis zu meiner Hertha-Zeit jedes Jahr 20 Tore gemacht. Deshalb war Hoffenheim schon eine harte Zeit. Ich war dort mit meinen Einsätzen und meinen Toren nicht zufrieden, es hat auch wenig geklappt, wenn ich gespielt habe. Ich habe höhere Ansprüche an mich selbst.“

Sehen Sie sich als eins zu eins-Ersatz von Tim Kleindienst?

Tabakovic: „Nein, Tim kann man nicht eins zu eins ersetzen, er ist ein spezieller, positiver Typ und hat seinen eigenen Spielstil. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man das bei keinem Spieler kann – jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter und jeder Spieler individuelle Stärken.“

Wie sehen Sie Ihre Rolle, wenn Kleindienst im Spätherbst auf den Rasen zurückkehrt?

Tabakovic: „Das wird der Trainer entscheiden. Es ist aber noch zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Es geht allein darum, dass ich meine Leistung auf den Platz bringe, dass ich der Mannschaft helfe. Und wenn Tim zurückkommt, werden wir sehen, was passiert. Es ist auf jeden Fall Konkurrenzkampf da für alle.“

Warum haben Sie erst mit 29 Jahren ihr erstes Länderspiel für Bosnien und mit 30 Jahren ihr erstes Bundesliga-Spiel gemacht?

Tabakovic: „Ich bin wohl ein Spätstarter. Mein größtes Ziel war es immer, Bundesliga zu spielen. Ich möchte mich mit den Besten messen, in einer der Top-5-Ligen der Welt. Ich bin sehr spät in der Bundesliga angekommen – und ich habe jetzt die extreme Motivation, das noch viele Jahre zu machen.“

Wer ist da ihr Vorbild?

Tabakovic: „Das ist definitiv Edin Dzeko, mit dem ich in der bosnischen Nationalmannschaft gespielt habe. Wie er arbeitet, wie er in seinem Alter noch ausschaut – klasse. Er ist jetzt 39 Jahre alt, bringt aber immer noch Top-Leistungen.“

Edin Dzeko (39, im Duell mit David Alaba) traf auch Dienstag beim 1:2 der Bosnier gegen Österreich

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Foto: WITTERS

Ist es Ihr Traum, mit Dzeko an der Seite nächstes Jahr bei der WM aufzulaufen?

Tabakovic: „Absolut! Leider war ich die letzten drei, viermal nicht mehr beim Nationalteam dabei. Bosnien steht in der Gruppe momentan punktgleich mit Österreich auf Platz 1. Ich hoffe für mein Land, dass wir uns qualifizieren. Und dass ich mit meinen Leistungen in Gladbach dafür sorgen kann, dass sie mich dann mitnehmen müssen. Dann würde für mich der nächste Traum in Erfüllung gehen.“