Ursachen für Lebensmittelverschwendung
Verschiedene Akteure entlang der Lebensmittelkette tragen zur Entstehung von Abfällen bei.
Auf Verbraucherebene entstehen Abfälle etwa durch Spontankäufe aufgrund von Sonderangeboten, unangemessene Verpackungsgrößen, fehlende Lagerungsmöglichkeiten, unzureichende Einkaufsplanung oder die Ablehnung von „unschönen“ Obst- und Gemüsesorten.
Auch die Interpretation von Haltbarkeitsangaben ist ein Problem. In der EU gibt es verschiedene Lebensmittelkennzeichnungen. „Mindestens haltbar bis“ (zum Beispiel bei Nudeln, Reis, Konserven, Tiefkühlkost oder Snacks) bedeutet, dass die Produkte nach Ablauf des Datums zwar etwas an Geschmack oder Frische verlieren können, aber weiterhin sicher zu essen sind. „Zu verbrauchen bis“ (zum Beispiel bei Fleisch, Fisch, Salaten oder Milch) hingegen bedeutet, dass die Produkte nach dem angegebenen Datum nicht mehr verzehrt werden sollten. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher verwechseln diese Angaben und werfen Lebensmittel weg, die noch genießbar wären. Laut einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2018 könnten bis zu zehn Prozent der jährlichen Lebensmittelabfälle auf Missverständnisse bei der Datumskennzeichnung zurückzuführen sein.
Lebensmittelhersteller verschwenden, wenn sie zu viel produzieren, Lieferketten nicht effizient sind oder Waren falsch gelagert werden. Der Handel trägt bei, wenn Bestellungen storniert oder nur besonders frische Produkte nachgefragt werden.
In der Gastronomie führen standardisierte Portionen und falsch eingeschätzte Gästemengen zu Abfällen.