Der von der Oberbürgermeisterwahl ausgeschlossene AfD-Politiker Joachim Paul (55) saß – wie angekündigt – am Mittwochabend beim RHEINPFALZ-Forum in Oppau im Publikum. Bevor er den Saal gegen 20 Uhr nach gut einer Stunde verließ, sagte er auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Ich wäre natürlich gerne selbst auf dem Podium aktiv geworden, um meine Ideen für Ludwigshafen einzubringen. Jetzt bin ich von der OB-Wahl ausgeschlossen, aber das Interesse für Ludwigshafen ist nach wie vor groß, daher ist es eine Selbstverständlichkeit für mich, heute Abend hier zu sein, weil es um Themen für die Stadt geht.“
„Schadet der Bundesrepublik“
Nach dem die „Causa Paul“ inzwischen selbst in Washington zum Thema geworden ist, warnte Paul: Die Diskussion um seine Person schade der Bundesrepublik. Deutschland sei ein Land, das immer mit dem Finger auf andere Länder gezeigt habe – Polen sei undemokratisch, Ungarn sei undemokratisch, die USA unter Präsident Trump sei undemokratisch. „Jetzt schaut man mal bei uns genauer hin, und das ist nicht schön für die Bundesrepublik, was das Ansehen international angeht“, meinte der Koblenzer Landtagsabgeordnete.
Wegen Zweifeln an seiner Verfassungstreue war er Anfang August vom Ludwigshafener Wahlausschuss nicht für die OB-Wahl zugelassen worden. Seine Eilanträge dagegen wurden von zwei Gerichten zurückgewiesen. Paul erwägt, das Ergebnis der OB-Wahl anzufechten.
Für Samstag hat Paul den FPÖ-Abgeordneten Sebastian Schwaighofer sowie den AfD-Bundestagsabgeordneten Thomas Stephan ins Ruchheimer Gemeinschaftshaus eingeladen. gegen diese Veranstaltung ist vom „Offenen antifaschistischen Treffen Ludwigshafen“ eine Kundgebung mit Demozug angemeldet.