Helikopter-Eltern? Nein, Helikopter-Kind! Der Familienhorrorfilm „Was Marielle weiß“ mit Julia Jentsch ist lustig.

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In „Was Marielle weiß“ von Frédéric Hambalek dreht sich alles um die mittlere Generation, die um die fünfzig ist und das neue Bürgertum repräsentiert. Die Familie gerät in eine Krise, als die junge Marielle plötzlich hören und sehen kann, was ihre Eltern wirklich tun. Die scheinbar perfekte Fassade der Familie bröckelt, als Geheimnisse ans Licht kommen und die Eltern versuchen, ihre Fehler zu korrigieren. Der Film zeigt, wie soziale Kontrolle und Selbstbeobachtung Beziehungen zerstören können und entlarvt bürgerliche Scheinheiligkeit auf ironische Weise.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

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"Was Marielle weiß": Wir müssen nicht alles tun, was wir denken: Julia Jentsch und Felix Kramer als durchschaute Eltern in "Was Marielle weiß" von Frédéric Hambalek

Wir müssen nicht alles tun, was wir denken: Julia Jentsch und Felix Kramer als durchschaute Eltern in „Was Marielle weiß“ von Frédéric Hambalek
© Alexander Griesser/​Walker + Worm Film/​DCM

Das deutsche Kino hat gerade viele Familiengeschichten zu erzählen: exaltiert wie in Matthias Glasners Sterben, mit allen Mitteln des Kinos wie in Tom Tykwers Das Licht, als ironische Ferienhauskomödie wie Sonnenplätze von Aaron Arens. Oder raffiniert böse wie Frédéric Hambaleks zweiter Spielfilm Was Marielle weiß, der im Wettbewerb der Berlinale lief und jetzt ins Kino kommt.

Gemeinsam ist diesen Filmen, dass ihre Konflikte sich um die mittlere Generation drehen: Menschen um die fünfzig, die das neue Bürgertum repräsentieren, sozialliberal oder grünalternativ geprägt, einigermaßen gesettelt bis arriviert – also genau die Leute, die es eigentlich mal besser machen wollten als ihre Eltern. Das Originelle bei Hambalek ist, dass er Probleme nicht in den Fliehkräften wittert, die an modernen Familien zerren, sondern im familiären Klebstoff: Intimität im Overdrive.