Das Fest an der Panke erwartet am 13. und 14. September tausende Besucher in Pankow. Nachdem das Event an Breite Straße und Ossietzkystraße aufgrund von Veranstaltermangel 2023 ausfallen musste, will der neue Veranstalter Jüttner Entertainment nun auch im zweiten Jahr seit der Übernahme die Menschen im Bezirk mit Fahrgeschäften, Food und Kultur begeistern.

Mehr als 200 Aussteller, davon rund 50 Kunsthandwerker und Vereine aus dem Bezirk, hat Geschäftsführer Christian Jüttner verpflichten können. Wichtigste Neuerung: eine zweite Bühne. Die wird am Marktplatz stehen, zusätzlich zur Hauptbühne am Schloßpark.

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„Wir haben ein tolles Bühnenprogramm mit Tanzgruppen und Musik. Ein Highlight wird das Rock-Konzert mit dem Berliner Urgestein Ulli Zelle, außerdem der Auftritt von Soul-Sänger Ray Thompson, der schon mit Whitney Houston und Mariah Carey gesungen hat“, sagt Jüttner. Die neue Bühne soll mit Soul, Reggae und Blues ein vielfältigeres musikalisches Angebot bieten.

Straßenfest in Pankow bietet Karussells und Kulinarik

Für Kinder gibt es wie jedes Jahr Karussells, Rutschen, Stände zum Entenangeln und Dosenwerfen sowie Kinderschminken und Basteln. Kulinarisch werde internationales Streetfood aus Nepal und Kanada serviert, daneben „eine bunte Mischung“ aus Klassikern wie Lángos und Baumstriezeln, aber auch frittierte Insekten und vegane Burger.

Der Veranstalter ist überzeugt vom Angebot, große Sorgen um ein gemäßigteres Konsumverhalten der Besucher macht er sich nicht. „Es gibt einfach einen Generationswechsel, die Gäste geben ihr Geld bewusster und für andere Dinge als früher aus. Streetfood-Stände haben zwar teils kostenintensivere Angebote, aber für tolle Produkte sind die Besucher auch bereit, mehr Geld auszugeben“, meint Jüttner. Wichtig sei, für die richtige Zielgruppe die richtigen Produkte anzubieten.

Veranstalter beklagt Verbot von Werbung mit Plakaten in Berlin

Was dem Veranstalter hingegen Sorgen bereitet, ist die Finanzierung kleiner Volksfeste. „Von unseren 200 Ausstellern sind 50 nicht kommerziell. Die Vereine lassen wir kostenfrei ausstellen. Wir zahlen ihre Gebühren und Stände, weil wir das Vereinsleben fördern möchten.“ Aber Strom, Sicherheitskonzepte, Ordnungspersonal – all das werde immer teurer. Veranstalter wie Jüttner sind daher mehr denn je auf Sponsoren angewiesen.

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Und eine stabile Anzahl an Besuchern. Dafür bräuchte es jedoch mehr Werbung – und die ist teuer. „In Brandenburg ist das relativ einfach mit der Sondernutzungsgebühr für Laternen“, berichtet Jüttner. Für wenige Hundert Euro könne man mit 50 Plakaten zwei Wochen lang im Bezirk auf Events aufmerksam machen und so ein größeres Publikum anlocken. In Berlin gebe es die Möglichkeit jedoch nicht so preiswert.

Das Bezirksamt Pankow weist darauf hin, dass Kurzzeitwerbung mit Plakaten nur in Ausnahmefällen für Wahlwerbung und Zirkusse gestattet sei. Jüttner habe sich daher an große Vermieter von Werbeflächen gewendet, die jedoch „horrende Summen im fünfstelligen Bereich“ in ihren Kostenvoranschlägen aufgerufen hätten. Für kleine Veranstalter wie ihn sei das finanziell unmöglich. „Ohne solche Plakate ist es schwierig, Sichtbarkeit zu schaffen. Wir arbeiten komplett ohne Fördergelder und wollen auch keine finanzielle Unterstützung. Aber wenn durch Werbung ein paar tausend Menschen mehr zu unseren Festen kämen, wäre uns schon geholfen“, appelliert er an die Stadt.