Eine Polizistin stellt einen Messerangreifer.


Die Gewaltkriminalität in Lünen sinkt nach Angaben der Polizei Dortmund (Symbolbild). © picture alliance/dpa

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Im August ersticht eine Frau aus Lünen ihren Partner mit einem Messer. Nur einen Tag danach wurde ein 21-Jähriger in Brambauer mit einem Teppichmesser attackiert. Persönliche Differenzen, die schnell eskaliert sind. Dennoch zeigen die Maßnahmen der Task-Force, die die Polizei Dortmund im April 2024 gegen Gewaltkriminalität in ihrem Zuständigkeitsbereich eingerichtet hat, laut einer aktuellen Pressemitteilung der Polizei Wirkung.

Kriminalitätszahlen sinken

„Mit einem Blick auf das erste Halbjahr 2025 lässt sich ein Rückgang der Kriminalitätszahlen um bis zu 8 Prozent prognostizieren“, heißt es dort. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte die Kriminalstatistik 213 Delikte in der Rubrik der Gewaltkriminalität verzeichnet. Dazu gehörte jeweils ein Fall von Mord und Totschlag, 22 Vergewaltigungen und155 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Außerdem wurden 34 weitere Straftaten wie Raub und räuberische Erpressung notiert. Allein bei den Fällen der Körperverletzung war die Anzahl im Vergleich zu 2023 um 7,64 Prozent gestiegen.

Seit Anfang dieses Jahres seien diese Zahlen aber wieder gesunken. „Hierbei scheint die Verhängung von Messertrageverboten besonders wirksam gewesen zu sein“, heißt es von der Polizei Dortmund. Demnach seien seit der Gründung der Task Force 246 Personen dahingehend individuell überprüft worden, ob sie zu dem Kreis von potenziellen Messertätern gehören. Darunter sollen sich auch Intensivtäter aus dem Raum Lünen befunden haben.

„Lünen ist kein Hotspot“

Die individualisierten Messertrageverbote stellen ein wichtiger Baustein des Konzepts der Messerkriminalität dar. „Hierbei werden zahlreiche Maßnahmen – als Kombination aus Prävention und Repression – gebündelt“, so die Polizei. Dazu würde zum Beispiel der Einsatz von sogenannten Jugendkontaktbeamten an Schulen zählen.

Ein Polizist mit Handschellen und einer Pistole am Gürtel steht vor einem Streifenwagen. Gegen einige Lüner wurde ein Messertrageverbot verhängt (Symbolbild).© picture alliance/dpa

Insgesamt ist die Polizei zufrieden mit den Resultaten aus der Task-Force. „Bereits letztes Jahr war die Aufklärungsquote mit über 76 Prozent in Lünen durch die gute Ermittlungsarbeit auf einem hohen Niveau“, heißt es über die Daten zur Gewaltkriminalität. Das „Messerkonzept“ inklusive Messertrageverbote soll dafür sorgen, dass die Anzahl an Körperverletzungen in der Lippestadt sinkt. „Wer kein Messer mit sich führt, kommt auch nicht in die Verlegenheit, es zu gebrauchen“, so die Lehre. Das zeige sich vermutlich auch in dem Rückgang um 8 Prozent im ersten Halbjahr 2025.

Eines steht für die Polizei aber auf jeden Fall fest: „Lünen ist und war auch nie ein Hotspot für Messerkriminalität.“ Trotzdem müsse man den Entwicklungen frühzeitig entgegensteuern. „Je früher diese Gewaltspirale durchbrochen werden kann, desto besser.“