Demonstration zur IAA
Münchner Taxi-Gewerbe schreibt Brandbrief an OB Reiter
12.09.2025 – 10:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Taxi-Streik in München (Archivbild): Die Taxler fordern einen Mindestfahrpreis für Uber und Co. für einen fairen Wettbewerb. (Quelle: Alexander Pohl)
Das Münchner Taxi-Gewerbe nimmt die IAA zum Anlass, um noch einmal auf den geforderten Mindestfahrpreis hinzuweisen – und schreibt dem OB einen Brandbrief.
In Bayerns Landeshauptstadt findet noch bis Sonntag, 14. September, die Automesse IAA statt. In Anlehnung daran will das Münchner Taxi-Gewerbe noch einmal auf ihre Forderung nach einem Mindestfahrpreis für Plattformanbieter wie Uber und Co. aufmerksam machen – und wendet sich mit einem Brandbrief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sowie an den Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Hildegard Müller.
Wie der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. mitteilt, warnt das Gewerbe in dem Schreiben davor, dass plattformbasierte Mietwagenanbieter wie Uber und Bolt mit unfairen Mitteln den fairen Wettbewerb verdrängen würden. „Über 6.000 Fahrerinnen und Fahrer in München wissen nicht mehr, wie sie ihre Miete bezahlen sollen.“
Die wirtschaftliche Situation der Münchener Taxiunternehmer sei katastrophal, heißt es dort weiter. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hätte kein Münchner Taxibetrieb Gewinne erwirtschaften können. „Das Taxigewerbe der Stadt gehört mit rund 6.000 ordentlich sozialversicherten Arbeitsplätzen zu den zehn größten Arbeitgebern in der bayerischen Metropole.“ Diese Beschäftigungsverhältnisse wiederum verteile sich auf rund 250 kleinere und größere Mehrwagenbetriebe. Der Bundesverband bemängelt: Sie würden auch in München Gewerbesteuer zahlen, während mehr als zwei Drittel der Betriebe mit Plattform-Mietwagen ihre Betriebssitze teilweise weit außerhalb der Stadt hätten.
Weiter argumentiert der Verein damit, dass das Taxi-Gewerbe seit Jahrzehnten „verlässlicher Partner der Automobilindustrie“ sei. Mit über 50.000 Fahrzeugen, die regelmäßig erneuert würden, stelle die Branche eine wichtige Stütze für viele VDA-Mitglieder dar. „Doch diese Säule droht einzustürzen. Grund sind politische Entscheidungen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Taxigewerbes massiv schwächen – zuletzt die Entscheidung des Münchner Stadtrats am 30. Juli 2025, gegen die Einführung eines Mindestbeförderungsentgelt für Mietwagen zu stimmen.“ Den Brief unterzeichnet haben die Münchner Zentralen und Verbänden sowie der Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmer.
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, fährt eine Taxikolonne am Freitag zwischen 12.30 und 13.30 Uhr vom Olympiapark über den Altstadtring bis zum Rathaus, um das Schreiben das OB Reiter zu übergeben.