Investoren, die sich für Fonds oder ETFs auf globale Dividendenindizes interessieren, sektorale Streuung umfasst. Dieses Bild entspricht jedoch vor allem der Situation von 2015. Seitdem hat sich die Zusammensetzung der Dividendenindizes erheblich verändert. Eine Analyse von HQ Trust, untersucht, wie sich die regionale und sektorale Aufteilung des S&P Global Dividend Aristocrats in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Europa im Vergleich zu anderen Regionen ins Hintertreffen geraten ist.

Europas Rückstand in der regionalen Aufteilung

Der S&P Global Dividend Aristocrats, ein Index, der Unternehmen abbildet, die über Jahre hinweg ihre Dividenden kontinuierlich gesteigert haben, zeigt eine deutliche Verschiebung der regionalen Gewichtungen. Wo europäische Aktien 2015 noch eine zentrale Rolle spielten, hat sich ihre Bedeutung seither stark verringert. Heute entfallen 57,5 Prozent des Index auf nordamerikanische Unternehmen, was den höchsten Anteil in der Geschichte des Index darstellt.

Seit 2019 ist der Anteil nordamerikanischer Aktien in diesem Index durchweg höher als der europäischer Titel. Der Anteil der europäischen Unternehmen hat sich im gleichen Zeitraum nahezu halbiert. In den letzten zehn Jahren war der Zuwachs an nordamerikanischen Unternehmen vor allem zulasten europäischer Werte. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das Bild von Europa als dem zentralen Dividendenmarkt für globale Investoren mittlerweile überholt ist.

Im Vergleich dazu sind die Anteile der Regionen Pazifik und Schwellenländer weitgehend konstant geblieben. Der Beitrag dieser Regionen zur Diversifikation eines globalen Dividendenportfolios hat sich kaum verändert. Investoren, die auf eine breite regionale Streuung setzen, müssen daher feststellen, dass die Diversifikation durch einen globalen Dividendenindex nicht mehr in dem Umfang gegeben ist, wie sie es vielleicht erwarten würden.

Veränderungen in der sektoralen Zusammensetzung

Auch in der sektoralen Zusammensetzung der Dividendenindizes gab es merkliche Veränderungen. Trotz der offensichtlichen Dominanz von Finanzen und Versorgern als größte Sektoren seit 2015, ist die Verteilung innerhalb des Index heute anders als noch vor zehn Jahren. Während 2015 noch sechs der elf Sektoren mehr als 10 Prozent des Index ausmachten, sind es heute nur noch drei Sektoren, die diese Schwelle überschreiten.

Insbesondere die Gewichtung der Finanz- und Versorgersektoren ist gestiegen. Im Jahr 2015 machten diese beiden Sektoren noch weniger als ein Drittel des Index aus. Heute liegt dieser Wert bei 44 Prozent. Das hat zur Folge, dass der Index stärker auf diese Sektoren konzentriert ist, was insbesondere in Phasen von Marktvolatilität die Portfoliorisiken beeinflussen kann.

Ein auffälliger Aspekt der Entwicklung ist zudem die geringe Gewichtung von Technologieaktien im S&P Global Dividend Aristocrats. Im Jahr 2025 machen Technologieunternehmen weniger als 1 Prozent des Index aus, eine Tatsache, die vielen Investoren überraschen dürfte, die Dividenden als eine stabile Einkommensquelle suchen. Trotz des Wachstums von Technologiewerten und ihrer Dominanz in anderen Indizes bleibt ihre Bedeutung in Dividendenstrategien äußerst gering.