Berlin – Ein Ganoven-Boss nennt sich „Schmetterling“, rekrutiert Männer in Flüchtlingsheimen, hetzt sie auf Berliner Geschäftsleute. Der türkische Lebensmittelhändler Eurogida (14 Filialen in Berlin) sollte eine halbe Million Euro Schutzgeld an die kriminellen Schmetterlinge zahlen – und wurde beschossen!
Landgericht, Saal 806. Angeklagt: Alican C. (20). 2022 kommt der Türke nach Deutschland. Beantragt Asyl. Zieht von Heim zu Heim (zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern). Macht schließlich die Flatter zu „Schmetterling“ nach Berlin. Der für alles sorgt: Gemeinschaftswohnung, Auto, Essen, Trinken, Kokain.
März 2025: Mehrere Kugeln schlugen in diesen Supermarkt in Berlin-Spandau ein
Foto: Olaf Wagner
Auf Kommando vom Oberboss der „Schmetterlinge“ fordert dann einer als „Ahmet von den Daltons“ von den Eurogida-Chefs am Telefon „Strafzölle“: erst 250.000 Euro, später sogar 500.000 Dollar.
9 Schüsse auf 2 Supermärkte
Gedroht wird mit Schüssen in die Füße, Sprengung der Läden, Mord und Totschlag. Gezahlt wird nichts, am 3. März 2025 knallt’s: Alican C. ballert 6 Schüsse in die Schaufenster einer Filiale in der Breite Straße (Spandau), 30 Minuten später schlagen 3 Schüsse in Supermarkt-Scheiben in der Bundesallee (Wilmersdorf) ein.
„Ich habe doch nur gemacht, was man mir gesagt hat“, gibt er heute alles zu. Warum sie sich selbst die Daltons nannten, kann er sich auch nicht erklären. Im Comic Lucky Luke sind das vier kriminell-dämliche Brüder, die ständig versuchen, aus dem Gefängnis auszubrechen. Der dümmste von ihnen heißt allerdings Averell, nicht Ahmet.
Nach den Schüssen in Berlin wurden sie von der Polizei in Duisburg (NRW) aufgespürt und in den Knast gesteckt – wie ihre Comic-Vorbilder. Mit seinem Geständnis erhofft sich der Schütze eine milde Strafe (Urteil am 15. September).
Auch Bein-Schüsse auf einen 36-Jährigen in Hakenfelde am 30. März 2025 sollen mit der Supermarkt-Erpressung zusammenhängen. Der Prozess beginnt am Dienstag.