Stand: 12.09.2025 18:24 Uhr

Ein Projekt in Kiel hat sich zum Ziel gesetzt, eine klimafreundliche Schifffahrt zu gestalten. Dabei sollen unter anderem bestehende Arbeitsschiffe mit Wasserstofftechnologie nachgerüstet werden.

In Kiel ist am Freitag ein europaweit einzigartiges Projekt gestartet: Ein Arbeitsschiff soll komplett auf klimafreundlichen Antrieb umgestellt werden. Statt Diesel sollen Wasserstofftechnik und Batterien den Motor antreiben – ein innovativer Schritt, der nach Ansicht der Initiatoren die Schifffahrt verändern könnte. Mit dem Tonnenleger „Triton“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung soll die maritime Energiewende auf dem Wasser beginnen.

Aus Methanol entsteht an Bord Wasserstoff

Die Gebrüder Friedrich Werft in Kiel-Friedrichsort möchte den Antrieb konkret so umrüsten, dass Methanol an Bord in Wasserstoff umgewandelt und in Brennstoffzellen Strom gewonnen wird. Neuentwickelte Batterien sollen dann unter anderem den Antrieb versorgen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt kostet etwa 10 Millionen Euro. Es wird von Bund und Land gefördert.

Viele Schiffe werden noch mit fossilen Energien betrieben

Katrin Birr, Geschäftsleiterin der Gebrüder Friedrich Werft, sieht in dem Projekt ein neues Geschäftsmodell. Der Umbau zeige, dass viele bestehende Schiffe fit für die Zukunft gemacht werden könnten. „Wir haben die Herausforderung, bis 2045 klimaneutral zu sein“, sagt sie. Doch sehr viele Schiffe würden noch mit fossilen Energien fahren. Allein das Bundesministerium für Verkehr verfüge über rund 700 Schiffe – die könnten nicht alle bis 2045 neu gebaut werden, so Birr. „Also werden wir um einen Umbau nicht herum kommen. Und das wird uns stärken, den richtigen Weg und auch die CO2-Neutralität zu erreichen.“ Die Triton soll 2027 mit dem neuen Antrieb unterwegs sein.

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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.09.2025 | 14:00 Uhr