Berlin – Nachdem erst Ende August eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männergruppen am Humboldt-Forum in Berlin-Mitte mehrere teils Schwerverletzte gefordert hatte, kam es dort am Freitag Abend wieder zu einer Bluttat. Nach bisherigen Erkenntnissen musste mindestens ein Mann reanimiert werden.

Mehrere Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr waren im Einsatz. Ein Mann wurde ins Krankenhaus transportiert, während er noch von einem Sanitäter wiederbelebt wurde. Ein weiterer soll ebenfalls schwer verletzt worden sein. Eine Sprecherin des Lagezentrums bestätigte den Einsatz, wollte im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen jedoch zunächst keine weiteren Angaben machen. Es seien bisher keine Todesopfer zu beklagen.

Ein Notarzt reanimiert den schwerverletzten Mann noch vor Ort

Ein Notarzt reanimiert den schwerverletzten Mann noch vor Ort

Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner

Am Tatort lagen kurz nach dem Abtransport stille Zeugen am Boden, die das Ausmaß der brutalen Auseinandersetzung zeigen – zahlreiche Verbandspäckchen, Kanülen, Einweghandschuhe und Blutlachen. Zeugen sollen den Einsatzkräften berichtet haben, dass zwei Personengruppen aufeinander losgegangen sein sollen. Im Verlauf der Auseinandersetzung sei die Lage eskaliert, Messer sollen gezückt worden sein.

Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen?

Die Polizei sperrte das Areal weiträumig ab. Bisher wurde nichts über eventuelle Festnahmen bekannt. Ob die neuerliche Auseinandersetzung mit dem blutigen Streit am 23. August zu tun hat, wird nun untersucht.

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Damals waren ebenfalls zwei Gruppen aneinandergeraten, sechs von ihnen erlitten Schnitt- und Stichverletzungen im gesamten Körperbereich. Ein 24-Jähriger schwebte zeitweilig in Lebensgefahr.

Im Zuge der Ermittlungen wurde damals eine 14-Jährige festgenommen und in die Obhut des Kindernotdienstes übergeben. Alle Beteiligten stammen aus Afghanistan. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem neuen Zwischenfall übernommen, Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Die Diskussion über Messergewalt wird dadurch sicher erneut entfacht.