Die USA haben zusammen mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten zu einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe
im Sudan aufgerufen. Anschließend solle ein
dauerhafter Waffenstillstand in Kraft treten, gefolgt von einem neunmonatigen
Übergang zu einer zivilen Regierung, hieß es am Freitag in einer gemeinsamen
Erklärung der vier Länder. Nötig sei ein „transparenter Übergangsprozess, der nicht von einer der
Kriegsparteien kontrolliert wird“.

Die vier Staaten gelten
als die einflussreichsten Akteure im Konflikt zwischen der
sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support
Forces (RSF). Einige der Staaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten verfolgen im Sudan allerdings auch eigene Interessen. Die sudanesische Armee
wirft den Vereinigten Arabischen Emiraten vor, die RSF-Miliz unter Mohammed
Hamdan Daglo mit modernen Waffen wie Drohnen zu versorgen. Auch Berichte von UN-Experten, US-Politikern und
internationalen Organisationen deuten darauf
hin. Das Land weist die Vorwürfe zurück. Saudi-Arabien versorgt unterdessen die sudanesische Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan mit Waffen, auch Ägypten leistet Militärhilfe.

Menschen leiden Hunger

Der Bürgerkrieg im Sudan hat nach Angaben der UN die größte humanitäre Krise der Welt ausgelöst. Seit Beginn des Bürgerkriegs im April 2023 sind mehr als zwölf
Millionen Menschen auf der Flucht. Fast 25 Millionen Menschen, das ist
etwa die Hälfte der Bevölkerung, haben nach Angaben des
Welternährungsprogramms (WFP) nicht genug zu essen.

Der Norden und der Osten des Landes sind
weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung. Die RSF
kontrollieren große Gebiete des Südens und fast die komplette Region
Darfur im Westen des Landes. Menschenrechtsorganisationen werfen den Konfliktparteien Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung vor.

Sudan

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