(RP) Malerei, Fotografie, Skulptur, Sound und Installation – die neue Gruppenausstellung „Remix“ im Museum Ratingen, Grabenstraße 21, wirft einen Blick auf die aktuelle Kunstproduktion von vier Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern, die sich zwischen bewährten und neuesten Techniken bewegen. Die Ausstellung wird am Freitag, 12. September, um 19 Uhr eröffnet, bei freiem Eintritt.

Gezeigt werden Arbeiten von Johannes Bendzulla, Vera Lossau, Lorenzo Pompa und Thyra Schmidt, die alle in Düsseldorf leben und arbeiten, seitdem sie an der dortigen Kunstakademie studierten. Ihre Werke treten in verschiedene Dialoge und brechen gewohnte Wahrnehmungsmuster auf, einige sind für die Ausstellung entstanden.

Mit dem Titel der Ausstellung „Remix“ wurde ein Begriff gewählt, der aus dem Bereich der Musik kommt. „Remix“ steht stellvertretend für die unterschiedlichen, künstlerischen Arbeitsweisen: Alle vier Kunstschaffende nutzen auf ihre eigene Art die Prinzipien der Collage und Montage, ob analog oder digital. Gleichermaßen ist dies auch auf ihre Themen und Inhalte anzuwenden, sind doch die Ressourcen, aus denen sie schöpfen und Bilder zusammensetzen, unendlich vielfältig. Ein Parcours führt durch die Werke, mal mit Ernst, mal mit einem Augenzwinkern.

So reflektiert Johannes Bendzulla, geboren 1984 in Saarbrücken, in seiner künstlerischen Arbeit die scheinbar unendlichen Möglichkeiten und Paradoxien virtueller Bildwelten. Seine Zahnmotive spielen mit einer spiegelglatten Perfektion, die sich zu bedrohlichen Kulissen entwickeln kann.

Vera Lossau, geboren 1976 in Haan, nutzt unterschiedliche Medien wie Collage, Plastik und Performance, um Realitäten zu befragen und ungeahnte Bild- und Denkräume zu öffnen. Dabei tauchen Themen wie menschliche Existenz und Gewalt auf. Ihre großformatige Collage „Heterotopia“ besteht aus einem farbintensiven Kaleidoskop, mit der sie auf die Psychoanalyse von Sigmund Freud anspielt.

Lorenzo Pompas Gemälde und Skulpturen eröffnen auf ihre Weise imaginäre Bühnen an der Schwelle zum Unbekannten. Skurrile kakteenartige Figuren beleben die Szenerien. Sie sind zueinander gewandt, ihr Verhältnis bleibt jedoch rätselhaft. Pompa wurde 1962 in Krefeld geboren und wuchs in Rom auf. Thyra Schmidt, geboren 1974 in Pinneberg, nutzt Sprache als bild- und raumerzeugendes Element.

Dabei abstrahiert die Künstlerin ihre Sujets zu fragmentarischen, poetisch lesbaren Sinneinheiten. Ihre Fotografien und Typgrafien, Video- und Soundelemente adaptiert sie jeweils an die ortsspezifische Situation. In ihrer neuen Rauminstallation „Kreisen“ erklingt ein Dialog zweier KI-Stimmen, die sich über Liebe, Kunst und Verlust unterhalten.

Das Museum Ratingen beherbergt auch die städtische Kunstsammlung mit über 700 unterschiedlichen Gemälden, Zeichnungen, Graphiken und Skulpturen.

Schwerpunkt der modernen Sammlung, die inhaltlich starken Bezug zur umgebenden Landschaft zeigt, sind dabei Skulpturen und verschiedene Werke moderner Kunst von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.

Lohnenswert ist ein Besuch der kulturhistorischen Dauerausstellung, die die Entwicklung und Geschichte der Stadt Ratingen beleuchtet. Der klassizistische Altbau des Museums ist dem Ratinger Modellmeister Johann Peter Melchior gewidmet und zeigt seine Porzellansammlung in beeindruckendem Umfang. Der 1747 im heutigen Stadtteil Lintorf geborene Melchior zählt als einer der bedeutendsten Porzellanmodelleure zwischen Rokoko und Aufklärung.

Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen der Kunst runden die Dauerausstellungen ab. Kinder entdecken die Ratinger Kunst- und Stadtgeschichte übrigens bei altersgerechten Führungen und individuellen Workshops.