Magnitude 7,4

Starkes Erdbeben erschüttert Russlands Küste

13.09.2025 – 09:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Epizentrum des Erdbebens vor Kamtschatka: Plattenbewegungen lösen starkes Erdbeben aus.Vergrößern des Bildes

Epizentrum des Erdbebens vor Kamtschatka: Plattenbewegungen lösen starkes Erdbeben aus. (Quelle: usgs.gov)

Ein starkes Erdbeben erschüttert Kamtschatka. Die Erschütterung ist bis in Städte zu spüren, eine Tsunamiwarnung wird ausgelöst – und dann wieder aufgehoben.

Der Erdstoß ereignete sich um 13.37 Uhr Ortszeit. Die Tiefe des Bebens wurde von der USGS mit 39,5 Kilometern angegeben. Andere Institute, darunter das österreichische ZAMG (AT) und das Pacific Tsunami Warning Center (PT), berichten von einer geringeren Tiefe von etwa zehn Kilometern sowie leicht abweichenden Magnitudenwerten von 7,5 beziehungsweise 7,7 – diese Unterschiede sind bei starken Beben üblich.

Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte oder größere Sachschäden infolge des Erdbebens. Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum hatte zunächst eine Tsunami-Gefahr gemeldet. Diese betraf unter anderem die Aleuten-Inseln, wo mit Wellenhöhen von bis zu 60 Zentimetern gerechnet wurde. Für den Ust-Kamtschatsky-Bezirk wurden Wellen von etwa 40 Zentimetern erwartet, während in Petropawlowsk-Kamtschatski selbst lediglich kleinere Ausschläge von rund 15 Zentimetern prognostiziert wurden. Die Warnung wurde wenig später wieder aufgehoben.

Auch die Japan Meteorological Agency warnte kurzzeitig vor möglichen leichten Änderungen des Meeresspiegels entlang der Küsten, bewertete das Risiko aber als gering, sodass keine größeren Schäden erwartet werden.

Nach dem Beben der Stärke 8,8 vor der Küste von Kamtschatka riefen die Behörden in zahlreichen Ländern Tsunami-Warnungen aus. In Japan wurden damals fast zwei Millionen Menschen aufgerufen, in höher gelegene Gebiete zu fliehen. Das Beben und die Tsunamis verliefen aber weitestgehend glimpflich.

Die Subduktionszone bei Kamtschatka ist eine der aktivsten tektonischen Zonen der Erde. Hier taucht die Pazifische Platte unter die Okhotsk-Platte ab, die wiederum Teil eines größeren Tektonik-Komplexes ist. Dabei entstehen enorme Spannungen an der Bruchfläche (dem sogenannten Megathrust), besonders dort, wo die Plattenränder ineinander verhaken. Wenn sich diese Verhakelungen lösen, kommt es zu starken Erdbeben. Zu den schwersten zählt das Beben von 1952, das mit einer Stärke zwischen 8,8 und 9,0 zu den stärksten je gemessenen in Russland gehört und einen verheerenden Tsunami auslöste.