Berlin – Tödlicher Messerangriff am Humboldt Forum im Zentrum von Berlin: Ein 20-Jähriger ist nach einer Schlägerei, die zu einer Messerstecherei eskaliert ist, gestorben. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Totschlags.
Mehrere Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr waren am Freitagabend im Einsatz. Gegen 19.35 Uhr sollen drei Personen von einer aus etwa 15 Menschen bestehenden Gruppe angegriffen worden sein.
Ein 20-jähriger Syrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen durch mehrere Stiche. Er wurde ins Krankenhaus transportiert, während er noch von einem Sanitäter wiederbelebt wurde. Der Mann starb aber in der Nacht im Krankenhaus. Seine zwei Begleiter im Alter von 22 und 23 Jahren wurden leicht verletzt.
Zu der blutigen Attacke kam es am Freitagabend am Humboldt Forum
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
Neben einer Blutlache am Tatort lagen kurz nach dem Abtransport zahlreiche Verbandspäckchen, Kanülen, Einweghandschuhe. Zeugen sollen den Einsatzkräften berichtet haben, dass zwei Personengruppen aufeinander losgegangen sein sollen. Im Verlauf der Auseinandersetzung sei die Lage eskaliert, Messer sollen gezückt worden sein.
Dazu sagt Polizeisprecher Florian Nath: „Die 6. Mordkommission hat den Fall übernommen. Es sieht ganz danach aus, als ob eine Gruppe Afghanen eine Gruppe Syrer attackiert hat.“
Auf dem Spreeuferweg nahe dem Humboldt Forum sieht man eine große Blutlache. Drumherum unzählige Verbände, Kanülen und anderes medizinisches Equipment
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Mordkommission dauern hinsichtlich der konkreten Tatumstände und Hintergründe sowie der Namhaftmachung der Täter an. Festnahmen gab es bislang keine. Ob die Auseinandersetzung mit einem blutigen Streit am 23. August – ebenfalls am Humboldt Forum – zu tun hat, wird nun untersucht.
Erst im August blutige Auseinandersetzung an selber Stelle
Erst Ende August hatte eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männergruppen am Humboldt-Forum in Berlin-Mitte mehrere teils Schwerverletzte gefordert. Damals waren ebenfalls zwei Gruppen an derselben Stelle aneinandergeraten, sechs von ihnen erlitten Schnitt- und Stichverletzungen im gesamten Körperbereich. Ein 24-Jähriger schwebte zeitweilig in Lebensgefahr.
Im Zuge der Ermittlungen wurde damals eine 14-Jährige festgenommen und in die Obhut des Kindernotdienstes übergeben. Alle Beteiligten damals stammen aus Afghanistan. Ob die Fälle miteinander im Zusammenhang stehen, ist jetzt Teil der Ermittlungen.