Literarisch hat der Herbst in Wuppertal in diesem Jahr besonders viel zu bieten. Die vierte Auflage des alle zwei Jahre stattfindenden Langerfelder Lesefestivals „Langlese“ beginnt am 20. September. Zwei Wochen lang finden in zahlreichen Ecken im Stadtteil Lesungen und Veranstaltungen unter dem Motto „Glück. Leben“ statt.
Die Eröffnung ist am Freitag, 20. September, ab 18 Uhr im Forum Langerfeld, Heinrich-Böll-Straße 240-250. Mit dabei: Die Bigband der Freiwilligen Feuerwehr Wuppertal, die unter dem Dirigat von Nils Powilleit dem Publikum mit Pop und Funk einheizt. Unter der Leitung von Hilde Kuhlmann wird gesungen und getanzt, denn: „Es ist erwiesen, dass Singen und Tanzen glücklich machen“, so Margret Hahn, Ehrenvorsitzende des Langerfelder Bürgervereins.
Dabei kommt das diesjährige Thema „Glück. Leben“ nicht von ungefähr. Die dritte Auflage 2023 stand unter dem Motto „bunte Heimat“, um die Vielfalt in der Stadt zu feiern – aber auch um zu verdeutlichen, mit was für schwierigen Herausforderungen die unterschiedlichen Menschen konfrontiert sind. In diesem Jahr wollte das Team um Margret Hahn und Andreas Bialas, Bezirksbürgermeister von Langerfeld-Beyenburg, dass die Langlese thematisch fröhlicher und leichter wird. Denn diese Frage: „Was macht mich glücklich?“, treibe wohl die meisten Menschen um.
Nachdem der Poetry Slam bei der Langlese 2023 ein Erfolg war, lag es auf der Hand, ihn zu wiederholen. Den Poetry Slam unter dem Titel „Poesie, die glücklich macht“ gibt es am Sonntag, 21. September, ab 19 Uhr im Forum Langerfeld, Heinrich-Böll-Straße 240-250. Mit dabei sind unter anderem Emil Bosse, Christian Hilgers und Moderator Ralph Michael Beyer.
Nicht fehlen darf das literarische Quartett, bestehend aus Cordula Gladrow, Helge Lindh, Clemens Rupp und Andreas Bialas. Wieder stellen sie ausgewählte Bücher vor, besprechen diese und schenken sich dabei nichts. Los geht es am Samstag, 27. September, ab 19 Uhr in der Bandfabrik, Schwelmer Straße 133.
Aber es gibt auch ernstere Töne im Programm. Unter dem Titel „Trauer und Trost nach der Katastrophe“ sprechen Bruder Dirk Wasserfuhr, Pfarrerin Heike Ernsting und Annika Sondenheimer über Verlust, Trauer und den Weg zurück ins Leben. Annika Sondenheimer verlor ihren Mann Patrick Sondenheimer, als 2015 ein psychisch kranker Co-Pilot die Germanwings-Maschine 9525 in den französischen Alpen zum Absturz brachte. Annika Sondenheimer gründete den Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds, der Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einer professionellen Trauerbegleitung geben möchte. „Wieder lachen können“ ist das Motto. Dieser besondere Abend findet am Mittwoch, 24. September, ab 19 Uhr in der Alten Kirche, Odoaker Straße 5, statt.
Wenn es nach der Anzahl der Anfragen gegangen wäre, hätte das Festival auf über einen Monat ausgedehnt werden müssen, so die Organisatoren. Das sei für die Ehrenamtlichen nicht mehr machbar gewesen. Darüber hinaus finanziert sich Langlese aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Fördertöpfen. Und: „Wir versuchen, alle gleichwertig zu bezahlen“, betont Zahra El Otmany, stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins. Egal, wie groß oder klein ein Name sein mag.
Gerne gesehen sei aber Verstärkung, so Tanja Heil, Texterin, Journalistin und mit im Organisationsteam. „Wir hätten gern noch mehr Menschen im Team.“ Das Motto der nächsten Langlese, die 2027 stattfindet, sei noch unklar. Fest stehe aber, dass sie stattfinden wird. Denn: „Mit der Zahl Vier hört man nicht auf“, findet Andreas Bialas. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Das ganze Programm gibt es unter