Audi sichert sich zwei Top-Ingenieure aus Maranello. Und Nico Hülkenberg verrät eine besondere Simulator-Strategie.

Der deutsche Automobilkonzern Audi zeichnet sich bei seinem Weg zum offiziellen Formel-1-Einstieg 2026 durch zwei Besonderheiten aus.

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Erstens: Die VW-Tochter aus Bayern gibt Vollgas bei der Aufstockung des Personals. Zweitens: Bei der Planung und Konstruktion des neuen Autos gehen die Ingolstädter einen anderen Weg als die Konkurrenz.

Was die Personalplanung betrifft: Audi greift dabei offenbar auch in die oberen Regale in Maranello.

Zwei Ferrari-Asse für Audi

Wie italienische Medien berichten und was Recherchen von SPORT1 bestätigen, verliert Ferrari gleich zwei Schlüsselkräfte aus seiner Antriebsabteilung an Audi: Wolf Zimmermann, Projektleiter Power Unit, und Lars Schmidt, leitender Ingenieur für Verbrennungsmotoren. Beide sollen demnächst nach Ingolstadt wechseln und dort bei der Entwicklung der nagelneuen Antriebseinheiten für 2026 helfen.

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Zimmermann und Schmidt gelten als Schlüsselkräfte in Ferraris Motorenabteilung. Zimmermann, seit elf Jahren in Maranello, ist als Leiter Forschung und Entwicklung maßgeblich an der Performance-Steigerung der Antriebe beteiligt.

Schmidt wiederum stieg in über neun Jahren bei Ferrari vom Ingenieur zum Entwicklungsleiter auf. Zuvor war er bereits für Mercedes tätig und bringt damit wertvolles Know-how in Sachen Hybridtechnologien mit. Wann die beiden offiziell zu Audi wechseln, ist noch offen.

Kein Zufall: Bei der Marke mit den vier Ringen würden sie auf ihren ehemaligen Chef treffen – Mattia Binotto, Ex-Ferrari-Teamchef und seit Ende 2023 Leiter des Audi-F1-Projekts. Der in der Schweiz geborene Italiener wildert offenbar gezielt bei seinem früheren Arbeitgeber.

Simulator? Audi lässt sich Zeit

Bei der Vorbereitung auf das neue Auto für 2026 verfolgt Audi derweil eine andere Strategie als die Konkurrenz. Während andere Teams ihren Fahrern bereits erste Eindrücke der neuen Generation im Simulator ermöglichen, bremst Audi bewusst. Nico Hülkenberg und Teamkollege Gabriele Bortoleto durften noch nicht ran – und werden auch in Zukunft warten müssen.

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Den Grund erklärt Hülkenberg: „Es geht am Ende nur darum, die neuen Regeln zu erkunden, zu lernen und sich schnell anzupassen. Im Moment entwickelt sich alles stark und schnell. Wir wollen nicht zu früh falsche Eindrücke oder falsche Referenzen bekommen. Was die anderen machen, ist mir ehrlich gesagt egal.“

Sportdirektor Inaki Rueda, ebenfalls ein früherer Ferrari-Mann, bestätigt: Der enge Kalender mit 24 Rennen macht Simulator-Tage schwer planbar. Zudem seien die Modelle im ständigen Wandel. „Zu früh zu testen könnte deshalb mehr Verwirrung als Erkenntnis bringen.“

Fest steht: Audi macht keine halben Sachen. Die Ingolstädter ziehen beim Personal weiter die Zügel an und könnten Ferrari empfindlich schwächen. Gleichzeitig setzt man bei der Fahrzeugentwicklung auf Geduld und Präzision statt auf Schnellschüsse. Ob dieser Weg der richtige ist, wird spätestens zum Saisonauftakt 2026 klar.