Malaika Mihambo (31) hat sich mit einer Zitter-Quali und nur einem gültigen Versuch für das Weitsprung-Finale bei der WM in Tokio qualifiziert. Aber nicht ganz glücklich ist sie nicht nur mit ihrer Leistung im Stadion. Sondern auch mit der Organisation der WM!

Mihambo: „Die Organisation ist selten schlecht, wenn ich das so ehrlich sagen darf. Es gibt viele Dinge, die nicht passen.“

Ein Ärgernis: Erst drei Tage vor dem Quali-Wettkampf wurde den Athleten mitgeteilt, dass es in allen technischen Disziplinen, also auch im Weitsprung, einen neuen Modus gibt. Bisher wurde im Finale nach drei Versuchen ausgedünnt. Nur die besten Acht durften weitermachen, hatten noch mal drei Versuche. Jetzt dürfen nach drei Versuchen die zehn Besten bleiben, dann acht, dann sechs.

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Auch die Unterbringung und Ernährung sorgen bei vielen Athleten für Kritik. Alle Sportler wohnen erstmals bei einer WM in einem riesigen Hotel-Bunker, dem Shinagawa Prince Hotel (7000 Betten).

Mihambo: „Es hat natürlich ein bisschen was von Olympia. Aber da muss man auch sagen, dass es sich da im Dorf mehr verläuft. Man hat verschiedene Häuser und kann sich sicherlich besser isolieren, wenn mal ein Norovirus oder Ähnliches durch die Reihen zieht.“

Die Olympiasiegerin weiß, wovon sie spricht. Ihr Trainer Uli Knapp ist krank, kann nicht im Stadion sein. Er verfolgt den Wettkampf am TV und gibt seine Hinweise über einen Strohmann per Telefon ins Stadion weiter.

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Quelle: MagentaSport13.09.2025

Auch das Essensangebot soll mies sein. Diskuswerferin Kristin Pudenz sagte: „Es gibt hauptsächlich kaltes Fleisch, kalten Fisch, Nudeln und Soße.“ Für Allergiker gibt es fast gar kein Angebot. Mihambo muss sich als Veganerin Lebensmittel im Supermarkt kaufen, sagt: „Es gibt kaum vegetarische Sachen, kein gekochtes Gemüse, keine Athleten-freundliche Ernährung.“

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Auch im Stadion lief am Samstag in der Qualifikation nicht alles rund. Beim zweiten Versuch rannte Maihambo eine andere Sportlerin fast in den Anlauf. Mihambo: „Ich habe einfach geschaut, läuft sie durch oder sieht sie mich noch. Sie hat mich gesehen, ist dann zurück. Aber in dem Moment, wo ich gucke, was jemand anderes macht, kann ich halt nicht drauf schauen, was ich mache. Da haben einfach die Kampfrichter geschlafen.“ Sie überlegte, Protest einzulegen, um den Versuch wiederholen zu können, ließ die Weite (6,63 Meter) dann aber lieber stehen.

Und trotz allem hofft sie am Sonntag auf den großen Sprung zu Gold!