Hamburg – Glasfronten, begrünte Fassaden und kleine Wasserfälle: So stellt sich eine Hamburger Initiative die Zukunft des Elbtowers vor!

Statt Büros und Luxus-Hotel soll Hamburgs größte Bauruine in ein grünes Symbol für Nachhaltigkeit verwandelt werden.

Vom Prestigeprojekt zur Bauruine

Der Elbtower war einst als strahlendes Wahrzeichen der HafenCity geplant – 245 Meter hoch, fast eine Milliarde Euro teuer. Heute ragt nur ein 100 Meter hoher Rohbaustummel in den Himmel, seit Oktober 2023 liegt die Baustelle still. Investor René Benko ging pleite, Kosten explodierten, sogar die Bahnstrecke nebenan wurde durch die Senkung des Gebäudes beschädigt.

So sieht die Bauruine aktuell aus – kein schöner Anblick

Kein schöner Anblick: So sieht die Bauruine aktuell aus

Foto: Stephan Wallocha

Neue Ideen für den Tower

Die Stadt Hamburg überlegt bereits, Teile der Ruine für 200 Millionen Euro zu kaufen. Im Gespräch: ein Naturkundemuseum in den unteren Etagen. Eigentlich waren in dem Tower Büros, Gastronomie, Fitnessstudio, ein Spa, eine Aussichtsplattform in 200 Metern Höhe und ein Luxus-Hotel geplant – 3000 Arbeitsplätze sollten so entstehen.

Der Elbtower soll zur grünen Oase werden: begrünte Terrassen und Fassaden und kleine Wasserfälle, die am Gebäude herabfließen

Der Elbtower soll zur grünen Oase werden: mit begrünten Terrassen und Fassaden und kleinen Wasserfällen, die am Gebäude herabfließen

Foto: Tower to the People

Doch wie die „Hamburger Morgenpost“ jetzt berichtet, hat die Initiative „Tower To The People“ eine andere Idee: kein Abriss, kein Weiterbauen – sondern Umdenken. Die Initiative fordert, den Elbtower nicht weiterzubauen, sondern das Vorhandene ressourcenschonend zu nutzen. Das Gebäude solle in ein nachhaltiges Zentrum für Start-ups, Handwerksbetriebe, Wissenschaft und Klima-Initiativen verwandelt werden. Ein grüner Treffpunkt für alle, mit Werkstätten, Ausstellungen und Bürgerforen.

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Ganz neu ist die Idee nicht: In Rotterdam wurde mit der „Blue City“ bereits eine Industriehalle in ein Nachhaltigkeitszentrum verwandelt, im dänischen Aarhus entstand ein „Agro Food Park“. Hamburg könnte nun nachziehen – vorausgesetzt, Politik und Investoren spielen mit.

Ob die Hamburger Benko-Bauruine wirklich zum „Gewächshaus“ wird, entscheidet sich bald. Noch ist alles offen.