Stand: 13.09.2025 18:03 Uhr

Der 1. FC Köln hat beim VfL Wolfsburg in einem turbulenten Spiel der Fußball-Bundesliga einen Punkt gerettet. Unterbrechungen wegen Regens, Pyrotechnik und Video-Assistent bescherten der Partie eine lange Nachspielzeit und ein mitreißendes Ende.

Durch das 3:3 (1:0) beim VfL Wolfsburg verpassten die Kölner zwar den zumindest zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze, bleiben aber Zweiter. Wolfsburg fiel auf Rang sieben zurück.

„Es war eine Achterbahnfahrt“, sagte Kölns Trainer Lukas Kwasniok. „Die letzten 15 Minuten waren noch wilder als die 90 davor. Hinten raus war das für uns ein wichtiges Tor. Es war ein ausgeglichenes Spiel, damit können beide leben.“

Waldschmidt bringt Köln schnell in Führung

Köln übernahm mit dem Anpfiff in der Blitztabelle die Tabellenführung und baute seinen Vorsprung dort schnell aus: Luca Waldschmidt brachte den Ball über die linke Seite nach vorne und spielte Marius Bülter an.

Bülters Rückpass in den Strafraum verwertete die Vorlage nur halbherzig, aber Wolfsburgs Torwart Kamil Grabara ließ den Ball nach vorne abklatschen, Waldschmidt musste nur abstauben (5. Minute). Köln blieb zunächst überlegen, in der 18. Minute scheiterte Jan Thielmann mit einem Schuss im Strafraum an Torwart Grabara.

Nach Regenunterbrechung sorgt Wolfsburgs Amoura für den Ausgleich

Starker Regen sorgte dann für die erste Spielunterbrechung, die Teams gingen für rund zehn Minuten in die Kabinen. Das Spiel wurde in der Folge schwächer, aber kurz vor der Pause begann Wolfsburg mit einer Drangphase und hatte Erfolg: Nach einem Freistoß durch Maximilian Arnold von der linken Seite stand Mohammed Amoura am Fünfmeterraum frei und traf per Kopf (42.). „Wir hatten Glück mit dem Gewitter“, sagte Paul Simonis, Trainer des VfL Wolfsburg. Er habe mit seiner Mannschaft ein paar Sachen zurechtrücken können.

Die Wolfsburger Kilian Fischer (h.) und Mohammed Amoura (v.) jubeln im Spiel gegen Köln

Die Kölner, die ihre vorübergehende Spitzenposition damit wieder verloren, monierten zuvor ein Foulspiel, aber weder Schiedsrichter Bastian Dankert noch der Video-Assistent folgten diesen Beschwerden. Wenig später hätte Amoura fast die Wolfsburger Führung vorbereitet, aber Andreas Skov Olsen schlenzte den Ball nach Amouras Zuspiel am langen Pfosten vorbei (44.).

Erst Pyro, dann VAR – weitere Unterbrechungen im Spiel

Mit Wiederanpfiff kam es zu einer weiteren Spielunterbrechung, als Wolfsburger Fans Teile des Innenraums in grünen und weißen Rauch hüllten. Schon vor dem Spiel gab es eine große Choreographie im offiziell ausverkauften Wolfsburger Stadion, Anlass war der 80. Jahrestag der Gründung des VfL Wolfsburg.

Eine Rauchwolke im Spiel Wolfsburg gegen Köln

Als der Rauch verflogen war, stand schnell die nächste lange Unterbrechung an: Kölns Bülter hatte nach einer Freistoßflanke von Johannesson getroffen, das Schiedsrichterteam entschied jedoch auf Abseits. Rund fünf Minuten Funkverkehr und Videoprüfung ergaben dann, dass das Tor weiterhin nicht zählte, der Grund dafür aber ein anderer war: Kölns Joel Schmid hatte den Wolfsburger Wimmer gestoßen, als der Ball in den Strafraum kam. Wimmer war derjenige, der das Abseits aufgehoben hatte (61.).

Die Kölner Sebulonsen, Martel und Schwäbe mit Schiri Bastian Dankert

Mit einer starken Kombination über rechts drehte Wolfsburg das Spiel vorübergehend: Am Ende passte Maehle rechts von der Torauslinie in die Mitte, wo Lovro Majer in Bedrängnis vollendete (65.). Doch die Folge der Unterbrechungen waren 14 Minuten Nachspielzeit, die eine mitreißende Pointe des Spiels bereithielten.

Wolfsburgs Kilian Fischer (l.), Lovro Majer (m.) und Andreas Skov Olsen jubeln im Spiel gegen Köln

Drei Tore in der Nachspielzeit, Köln trifft zweimal zum Ausgleich

Diese Zeit nutzte der 1. FC Köln: Said El Mala spielte links drei Wolfsburger aus und legte im Strafraum auf Isak Johannesson zurück, der nur noch ins rechte Eck vollenden musste (90.+1).

Wolfsburg drängte in den verbliebenen Minuten auf die erneute Führung – mit Erfolg: Maximilian Arnold verwandelte in der neunten Minute der Nachspielzeit einen Freistoß von links mit links in den rechten Winkel. „Ein Traumfreistoß“, sagte Kölns Trainer Kwasniok. „Es war klar, dass Wolfsburg ein paar ordentliche Schützen hat, das haben sie wieder unter Beweis gestellt.“

Aber das letzte Wort hatte Köln: Johannesson flankte von links, Ragnar Ache brachte den Ball per Kopf nach unten, Jakub Kaminski – der von Wolfsburg an Köln ausgeliehen ist – traf zum erneuten Ausgleich (90.+14). „Geiles Spiel, super Performance von unserer Mannschaft“, sagte Kaminski „Sky“. Bülter sagte: „Die sieben Punkte haben wir nicht einfach so, sondern wir haben sie auch verdient.“

Wolfsburgs Kilian Fischer haderte: „Wir drehen das Spiel, gehen zwei in Führung – irgendwie musst Du es doch schaffen, dan Ball rauszukloppen.“

Isak Johannesson (v.) und die Mannschaft des 1. FC Köln jubeln über den Ausgleich zum 2:2

Köln nun in Leipzig, Wolfsburg spielt bei Borussia Dortmund

Köln spielt nun am Samstagabend bei RB Leipzig (18.30 Uhr), Wolfsburg ist am Sonntagabend in Dortmund zu Gast (19.30 Uhr).

Choreographie der wolfsburger Fans zum 80. Geburtstag des Vereins