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Donald Trump ist bekanntlich großer Klimaskeptiker. Künftig könnten die USA wieder deutlich mehr Treibhausgase produzieren – beim Klimaschutz spart Trump.

Washington D. C. – Die Regierung von US-Präsident Donald Trump plant, das Programm zur Erfassung von Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen zu beenden. Nach Angaben der US-Umweltbehörde EPA sollen die größten Emittenten, darunter die Ölindustrie, künftig nicht mehr verpflichtet sein, ihren Ausstoß von CO₂ und Methan zu melden. EPA-Direktor Lee Zeldin bezeichnete das 2010 eingeführte Programm als „nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt“.

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Das 2010 vom US-Kongress beschlossene Programm erfasst mehr als 8000 Kraftwerke, Fabriken und andere Industriebetriebe, die zusammen für 85 bis 90 Prozent der Treibhausgasemissionen der USA verantwortlich sind. Es sieht vor, dass die Unternehmen ihren jährlichen Ausstoß von Treibhausgasen berechnen und den Behörden melden. Diese Zahlen seien „unverzichtbare Informationen für politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler, Investoren und die Öffentlichkeit“, hatte der demokratische Senator Sheldon Whitehouse im Mai betont. 

EPA plant Ende der Treibhausgas-Berichtspflicht – Wissenschaftler warnen vor mangelnder Transparenz

„Wieder einmal versucht diese Regierung, die Daten zu verbergen, um den Schaden zu verschleiern“, erklärte am Freitag Julie McNamara von der Wissenschafts-Organisation „Union of Concerned Scientists“. „Wenn wir nicht sagen können, was ein Unternehmen tut, können wir es auch nicht zur Verantwortung ziehen.“ 

Die New York Times berichtet, dass EPA-Administrator Lee Zeldin die geplante Änderung mit Verweis auf die Politik von Präsident Trump verteidigte. In einer Erklärung sagte Zeldin: „Gemeinsam mit Präsident Trump hält die EPA weiterhin ihr Versprechen ein, die Energiedominanz zu entfesseln, die den amerikanischen Traum beflügelt.“ Das „Greenhouse Gas Reporting Program“ sei, so Zeldin weiter, „nichts weiter als bürokratischer Papierkram“. Die Abschaffung des Programms könne amerikanischen Unternehmen nach seinen Worten in den nächsten zehn Jahren bis zu 2,4 Milliarden Dollar an Compliance-Kosten ersparen.

US-Umweltbehörde EPADas 2010 gestartete Meldeprogramm gilt als umfassendste Methode zur Erfassung von Treibhausgasen. (Archivbild) © picture alliance / Jim Lo Scalzo/EPA/dpaUSA kürzen Klimaschutzmittel – EPA hebt zentrale Studie zu Treibhausgasen auf

Seit dem Amtsantritt von Präsident Trump kürzt die US-Regierung konsequent Mittel für Klimaschutz und Forschung, insbesondere zum Thema globale Erwärmung. Ende Juli kündigte die Umweltbehörde EPA an, eine zentrale wissenschaftliche Bewertung der Gefahren von Treibhausgasen aufzuheben.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hatten sich rund 200 Staaten darauf geeinigt, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen – möglichst sogar auf 1,5 Grad –, um die gravierendsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Treibhausgase gelten laut Forschung als Hauptursache des menschengemachten Klimawandels. Seit dem späten 19. Jahrhundert haben ihre schädlichen Emissionen zu einem deutlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur geführt. (Quellen: dpa/afp/New York Times) (jal)