„Wir machen das ja für die Anwohner“, hieß es seitens der Verwaltung, und entsprechend positiv fiel dann auch die Wertschätzung einer Stellungnahme aus, die die Anwohner der Püngelerstraße in Laurensberg erarbeitet haben. Die kleine Stichstraße an der Alten Vaalser Straße soll verkehrsberuhigt ausgebaut werden: Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer werden dort demnach künftig gleichberechtigt unterwegs sein. Um tatsächlich zu einem für alle befriedigenden Ergebnis zu kommen, hatte sich auch eine Bürgerinitiative mit den Planungen befasst und einen eigenen Vorschlag präsentiert.

Laut den städtischen Planern ist der südliche Teil der Straße in einem wesentlich schlechterem Zustand als der nördliche. Sie sprechen von viel zu engen Gehwegen und einem völlig desolaten Zustand des Straßenbelags. Eine umfassende Erneuerung sei unabdingbar. Für den nördlichen Teil dagegen stehen demnach Prüfungen und Messungen aus, die unter anderem Aufschluss über die Belastung durch den Busverkehr geben sollen. Die gesamte Straßenerneuerung wird also aufgrund der Begebenheiten eine Art Mosaik sein. Und dass sich die aktuellen Arbeiten der Regionetz nicht nahtlos in die weiteren Maßnahmen einfügen, kam bei den Vertretern der Bezirksvertretung Laurensberg gar nicht gut an.

Die Regionetz läuft durch Aachen und baggert drauflos.

Alexander Gilson

Bezirksvertretung Laurensberg (CDU)

„Die Regionetz läuft durch Aachen und baggert drauflos“, monierte Alexander Gilson (CDU) sichtlich verärgert. Er wünscht sich eine bessere Absprache mit ebenfalls anstehenden Bauvorhaben. Denn nun wird es an der Püngelerstraße drei unabhängige Maßnahmen in mehr oder weniger enger zeitlicher Abfolge geben. Derzeit buddelt die Regionetz, und das voraussichtlich bis Anfang 2026. Erst ein Jahr später geht es mit dem südlichen Teil der Püngelerstraße los und erst danach – noch nicht terminiert – kommt der nördliche Teil an die Reihe.

Lesen Sie auch:Wandertour: Auf abwechslungsreichen Pfaden zwischen Aachen und Vaals

Am Ende aber können sich die Anwohner auf eine Straße freuen, die weitestgehend auch ihre eigenen Wünsche berücksichtigt. Autofahrer werden im südlichen Teil Schrittgeschwindigkeit fahren, eine Trennung zwischen Fahrbahn und Fußwegen wird es nicht mehr geben. An den Seiten soll eine entsprechende Markierung auch sehbehinderten Menschen helfen, sich zu orientieren. Und durch alternierendes Parken soll gesichert werden, dass die Autofahrer nicht zu schnell durch die kleine Stichstraße an der alten Vaalser Straße rauschen. Eine umfassende Begrünung wird es laut städtischem Planer nicht geben, „da die angrenzenden Vorgärten schon für ausreichend Grün sorgen“.

Lesen Sie auch:Das Altstadtquartier Büchel soll zur Fußgängerzone werden

Mit Blick auf die vorgestellten Planungen herrschte insgesamt Einigkeit in der Bezirksvertretung Laurensberg. Bezirksbürgermeisterin Petra Perschon nahm erfreut zur Kenntnis, „wie konstruktiv die Zusammenarbeit mit den Anwohnern in diesem Fall verlaufen ist“. Die waren entsprechend zahlreich zur Sitzung der Laurensberger Bezirksvertretung erschienen, um ihre Anliegen zum Teil auch persönlich zu formulieren. Bevor die Politiker aber eine endgültige Entscheidung fällen, soll die Verwaltung nun noch einmal ergänzende Vorschläge der Anwohnerinnen und Anwohner prüfen: Und zwar mit Blick auf Barrierefreiheit, Anzahl und Lage der Parkplätze sowie Kosten. Denn die sind laut Marcus Liebmann mit über einer Million Euro doch deutlich zu hoch.